Leverkusen Erntedankzug-Knatsch: Kompromissbereitschaft ist da

Leverkusen · Verbesserungsvorschläge, wie der Erntedankumzug in Witzhelden zukünftig gestaltet werden könnte, gibt es viele. Doch in diesem Jahr werden sie nicht mehr umgesetzt. Auch die Entscheidung, dass die Wagen und Fußgruppen diesmal nur bis Herscheid ziehen, erhält der zuständige Arbeitskreis Erntedank- und Heimatfest im Witzheldener Verkehrs- und Verschönerungsverein aufrecht.

Das sind die Ergebnisse des Vermittlungsgespräches zwischen Arbeitskreis und Wolfstallern vom Montag. Die Dorfgemeinschaft hatte sich heftig dagegen gewehrt, dass der Zug in diesem Jahr erstmals seit vier Jahrzehnten nicht durch Wolfstall führen wird. "Wir sind mit der jetzigen Entscheidung natürlich nicht glücklich", sagte Gerald Horeis als einer der Initiatoren des Protestes nach dem Gespräch.

Zugleich ließ er aber durchblicken, dass der Arbeitskreis durchaus Kompromissbereitschaft signalisiert habe. So wird es in Herscheid beispielsweise Schilder und Banner über die Straße geben, die die Zugteilnehmer darauf hinweisen, dass sie freiwillig auch nach Wolfstall weitergehen oder -fahren können. "Der Arbeitskreis hat uns angeboten, uns bei der Organisation zum Beispiel von Parkverbots- und anderen Hinweisschildern behilflich zu sein", berichtete Horeis.

Denn wenn die Wolfstaller die Zugteilnehmer in ihr Dorf einladen, müssen sie die Wegesicherung selbst übernehmen. Die engen Straßen in dem Dorf seien denn auch das Hauptargument gewesen, warum der Erntedankumzug nicht mehr hindurchführen soll. "Nach der Loveparade ist die Angst vor Regress, falls etwas passiert, einfach zu groß", berichtete Gerald Horeis. Die Wolfstaller wollen nun die örtlichen Vereine verstärkt ansprechen und dafür werben, dass sie freiwillig durch ihren Ort ziehen. Darin will der Arbeitskreis Erntedank- und Heimatfest sie unterstützen. Und für nächstes Jahr ist schon ein Termin im Januar in Planung. "Dann schauen wir, was wir von den Verbesserungsvorschlägen umsetzen können", kündigte Horeis an.

Auch Hanna Steinhaus, Vorsitzende des Arbeitskreises, bestätigte, man habe sich Montag "konstruktiv im kleinen Kreis unterhalten". Der Arbeitskreis hätte seinen Standpunkt vertreten. Den fasste Steinhaus so zusammen: "Es bleibt dabei: Offiziell wird der Zug bis Herscheid gehen." Wenn Zugteilnehmer weiter nach Wolfstall fahren wollten, könnten sie das tun. Dort sei dann aber der Arbeitskreis nicht mehr für die Wegesicherung etc. zuständig. Die Wolfstaller müssten sich selbst darum kümmern, dass die Wege frei bleiben und gesichert werden und gegebenenfalls dazu mit der Polizei sprechen, fügte Hanna Steinhaus an.

(inbo/LH)
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