Leverkusen ... Elsa Brändström?

Leverkusen · In einer Serie stellt die RP Menschen vor, nach denen Straßen in Leverkusen benannt sind. Heute geht es um die Elsa-Brändström-Straße nahe BayArena (seit 1938 im Stadtplan verzeichnet).

Elsa Brändström (geb. 26. Mai 1888, St. Petersburg) war eine schwedische Philanthropin, die in russischen Kriegsgefangenenlagern Menschen half. Im Ersten Weltkriegs meldete sie sich als freiwillige Krankenpflegerin in einem St. Petersburger Soldatenhospital. Hier pflegte sie russische Soldaten, sah auch die Not der deutschen Kriegsgefangenen auf den Transporten nach Sibirien. Sie beschloss zu helfen, begleitete Transportzüge und half in Sibirien. Sie setzte bessere Ernährung und Instandsetzung von Baracken durch. Außerdem sammelte sie in Deutschland, Österreich und Schweden Geld und Hilfsgüter für die Kriegsgefangenen. 1920 legte Elsa Brändström, zurück in Schweden, ihre Erlebnisse im Buch "Unter Kriegsgefangenen in Russland und Sibirien 1914-1920" dar. 1921 organisierte sie in Deutschland Hilfsaktionen für Kriegsgeschädigte. Sie richtete auch Waisenhäuser für die Kinder verstorbener Kriegsgefangener ein. Die Nationalsozialisten versuchten vergeblich, Elsa Brändström für sich zu vereinnahmen. Sie ging 1934 in die USA und half anderen Flüchtlingen. Nach dem Krieg legte sie die Grundlage für Care-Pakete, die halfen, die Not in Deutschland zu lindern. Am 4. März 1948 starb Elsa Brändström in Cambridge.

(RP)
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