Rhein-Wupper Elf Prozent mehr Ausbildungsstellen

Rhein-Wupper · Elf Prozent mehr Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr wurden von Oktober 2009 bis Juni 2010 bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach gemeldet, wozu Leverkusen gehört. "Dabei sind aber auch Stellen, die vorher nie gemeldet wurden", erklärt Ortwin Walter, Sprecher der Arbeitsagentur. Dadurch relativiere sich die Zahl zwar etwas, aber ein Plus von fünf Prozent sei in jedem Fall zu verzeichnen.

348 freie Stellen in Leverkusen

So gab es im Juni noch 348 freie Ausbildungsstellen in Leverkusen. Dem gegenüber standen 363 "unversorgte Bewerber", das heißt Ausbildungssuchende. Die definitiven Zahlen liegen allerdings erst im Oktober vor, denn weder alle Betriebe, noch alle Auszubildenden hätten sich bisher zurückgemeldet. Im Nordkreis, zu dem Wermelskirchen, Burscheid und Leichlingen gehören, standen im Juni 111 Ausbildungssuchende einem Angebot von 106 unbesetzten Stellen gegenüber. Auch im Nordkreis gibt es ein leichtes Plus an Stellen: Etwa drei Prozent mehr wurden von den auszubildenden Firmen gemeldet.

Trotz der Wirtschaftskrise sei die Zahl der Ausbildungsplätze bei den Betrieben gestiegen, sagt Walter. "Durch den vorangegangenen Fachkräftemangel haben die Firmen verstanden, dass man ausbilden muss."

Für Bewerber, die für dieses Jahr (Ausbildungsbeginn am 1. August oder am 1. September) eine Lehrstelle suchen, gibt es noch Möglichkeiten. Zum Beispiel in der Ausbildung als Elektriker, Bäcker, Koch, in der Gastronomie, als Bürofachkraft oder Versicherungskaufmann. Auch auf dem Bau, etwa als Zimmermann oder Dachdecker, seien noch Plätze für Azubis offen. Die Ausbildungsstellen zum Mechaniker, bei Männern immer stark gefragt, seien allerdings schon alle vergeben. Bei den Frauen interessieren sich viele nach wie vor für kaufmännische Berufe, aber auch für Ausbildungen zur Friseuse oder Arzthelferin. Die beliebten Lehrstellen werden häufig schon ein Jahr vorher vergeben.

Manche Schüler suchen direkt bei den Firmen eine Ausbildungsstelle. Auch dort sollte man frühzeitig beginnen, sich zu informieren. Denn weder bei Currenta, das in über 30 Berufen ausbildet, noch bei der EVL, die sechs Ausbildungsplätze bietet, zwei für angehende Kaufleute, vier für Elektroniker, ist noch etwas frei. Bei Bayer ist genauso wie bei Lanxess, die jedes Jahr 100 Ausbildungsplätze vergeben, dieses Jahr nichts mehr zu machen. Bei Lanxess sind besonders die Lehrstellen für Chemielaboranten und Industriekaufleute gefragt. Bei Federal Mogul, ehemals Goetze, in Burscheid, sind ebenfalls bereits alle 20 neuen Ausbildungsstellen in acht Berufen in diesem Jahr vergeben.

Nicht so schnell aufgeben

Welche Tipps gibt Ortwin Walter von der Agentur für Arbeit den Schülern: "Sie sollten jetzt schon anfangen, einen Ausbildungsplatz für nächstes Jahr zu suchen, und nicht so schnell aufgeben, denn in vielen Branchen gibt es auch immer Möglichkeiten nachzurücken, wenn jemand absagt." Man müsse aber auch für den Wunschausbildungsplatz bereit sein zu pendeln. Wer jetzt noch eine Lehrstelle sucht, kann sich an die Handwerkskammer oder die IHK wenden.

(RP)
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