Hitdorf Elf Jahre „Ströppcher“

Hitdorf · Die Nachwuchstruppe der „Hetdörper Mädche un Junge“, die Tanzgruppe „Ströppcher“ steht in der elften Session und erfreut sich einer großen Beliebtheit. Für die Jugendabteilung besteht bei den Hitdorfern sogar eine Warteliste. Ein Porträt.

Die Vollendung des elften Lebensjahres – eigentlich ist das weder ein Jubiläum noch ein runder Geburtstag. Es gibt wohl nur einen Lebensbereich, in dem der Zahl Elf ein ganz besonderer Status eingeräumt wird: im Karneval. Daher darf Heike Evertz mit einigem Stolz zurückblicken auf das Erreichte: Die „Ströppcher stehen in ihrer elften Session. 44 Mitglieder zwischen fünf und 17 Jahren umfasst die Nachwuchs-Tanzgruppe der „Hetdörper Mädche un Junge“ derzeit, noch einmal so viele Interessierte finden sich auf der Warteliste.

„Wir würden gerne alle aufnehmen. Aber mehr als 44 geht nicht. Mehr Platz haben wir auf der Bühne in der Stadthalle nicht“, sagt Evertz. Sie hat vor nunmehr fast elf Jahren die „Ströppcher“ aus der Taufe gehoben. Vorausgegangen war eine eher informelle Anfrage des Vorstands der Hitdorfer Karnevalisten.

„Ich sollte etwas für den Nachwuchs machen“, umreißt Evertz die schlichte Aufgabenstellung. In kürzester Zeit meldeten sich damals knapp drei Dutzend Kinder und Jugendliche für die Tanzgruppe. Von den 35 „Gründungsmitgliedern“ sind immer noch 27 aktiv, und die „Ströppcher“ sind inzwischen weit über die Grenzen Hitdorfs bekannt. In dieser Session haben sie Auftritte von Düsseldorf bis Kerpen.

Zwar verfügte Evertz über keine Trainer-Ausbildung und brachte – bis auf ihre Erfahrungen in verschiedenen Karnevalsgesellschaften – keine Vorkenntnisse für die Leitung einer Tanzgruppe mit. Sie vertraut auf ihre kreative Intuitionen – mit Erfolg. Für jede Session entwickelt sie drei neue Tänze und studiert diese mit den Kindern ein. Zudem gilt es Jahr für Jahr jede Menge Kostüme zu schneidern. Denn dass die jungen Mitglieder die Sachen der älteren auftragen – wie unter Geschwistern üblich –, „das ist unmöglich. Letztlich müssen alle Sachen maßgeschneidert werden“, sagt die 42-Jährige.

Ein Erfolgsrezept hat Evertz nicht. „Das ganze Team stimmt. Die Kinder wollen und ziehen immer gut mit“, erklärt die Monheimerin. Bei ihren Aufgaben wird sie unterstützt von Angelika Huessmann und Angelika Trost. Weitere Unterstützung wäre aber nicht schlecht. Jemand, der geschickt mit Nadel und Faden umgehen kann, wäre willkommen. Zudem sucht Evertz bereits intensiv unter den jugendlichen Ströppcher nach jemand, der irgendwann mal Verantwortung neben der Bühne übernimmt.

Aber ans Aufhören denkt Evertz nicht: „Ich habe viel Spaß bei der Arbeit mit den Kindern.“ Und es sieht nicht danach aus, als ob ihr allzu bald die Ideen für neue Choreografien oder die Lust am Schneidern der Kostüme ausgehen würden. „Die Tänze für die nächste Session habe ich bereits im Kopf.“

(RP)
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