Erfrischung Lakritze und Rhabarber aus dem Bio-Becher
Leverkusen · Eisdielen haben Hochkonjunktur. Ihre Besitzer setzen auf Tradition und haben besondere Spezialitäten.
Sommer, Sonne, Hitze – Eis! Eisdielen haben in diesen Tagen Hochkonjunktur und mitunter eigene Vorlieben und Spezialitäten. Wir haben uns in dreien genauer umgesehen.
Eisdiele Santini Das Eiscafé in Bergisch Neukirchen hat 40 Sorten anzubieten: Bewährtes wie Joghurt-Feige und Brownie oder neueren Geschmacksrichtungen, wie Lakritze und Rhabarber – „der Kunde hat schon Auswahl“, sagt Besitzerin Stefania Di Salvo. Ihre Eiskugeln serviert sie seit diesem Jahr auch im Bio-Cup aus Pappe und mit Holzlöffel. „Ab 2021 wird es ja gar keine Plastikbecher oder Löffel mehr geben“, weiß Di Salvo, das sei ihr von ihren Lieferanten berichtet worden. Deshalb fange sie schon vorher damit an.
Die zu 100 Prozent biologisch abbaubaren Becher kommen auch bei der Kundschaft gut an. Gina Bernt zum Beispiel bevorzugt „eigentlich gerne kompostierbare Becher“. Außerdem gehe sie immer zu Santini – „weil es hier super lecker ist und weil die eine ganz tolle Erdbeersoße haben“. Johannes Romünder fährt sogar „extra einen Umweg mit dem Trecker“ für einen Abstecher bei seinem Lieblings-Eiscafe. Santini ist eine Selbstbedienungs-Eisdiele, Kunden können sich dort Eis nur zum Mitnehmen holen. Früher habe es im Eiscafé eine Bedienung gegeben, sagt die Besitzerin, aber „mittlerweile ist es ja schwierig mit dem Personal“. Ihr Mann hat die Eisdiele vor etwa 30 Jahren eröffnet. „Das war sein großer Wunsch, eine eigene Eisdiele“, berichtet Stefania Di Salvo.
Eisdiele Minini Benjamin Redzepi ist Inhaber der Eisdiele in der Opladener Fußgängerzone und hat schon seit 1998 in verschiedenen Eiscafes in Opladen gearbeitet, bevor er das „Minini“ übernahm. Viele neue Menschen kennenzulernen und „glückliche Leute beim Eis essen zusehen zu können“, das hat ihn gereizt. Seine neueste Sorte ist „griechischer Joghurt mit Ingwer“. Doch die meisten Kunden bleiben den traditionellen Geschmacksrichtungen treu, und so verkauft Vanille sich am besten, sagt Redzepi. Das giftgrüne Aftereight habe dagegen schlechtere Karten. Das Eis entsteht aus reiner Eigenproduktion: Zuerst wird die Milch gekocht, sie kühlt sich ab und wird dann mit Zucker und weiteren „geheimen“ Zutaten in die Eismaschine gegeben. Redzepi lobt seine „sehr fleißigen Angestellten“ und legt größten Wert auf freundliche Bedienung. Auch das zusätzlich angebotene Frühstück sei sehr beliebt und verkaufe sich gut.
Eiscafé Panciera Lokales Flair hat auch die Eisdiele ein paar Meter weiter auf der Kölner Straße. Besitzer ist Walter Panciera, dessen Großvater hatte sie 1950 zunächst an der Bahnhofstraße eröffnet. Er selbst ist in Opladen geboren und mit der Herstellung von Speiseeis aufgewachsen. Seitdem hat sich im Stadtteil vieles verändert, auch die Eisdiele selbst. Besonders stolz ist Panciera auf die neue Einrichtung, moderner ist sie geworden. Neu sind auch die Sorten Unicorn, Zimt, Snickers und Joghurt-Orange. Ebenso der mit Früchten, Sahne und Schokoladensoße garnierte „Lorenzo-Becher“. Doch auch hier stehen Klassiker wie Stracciatella, Vanille und Erdbeere, auf der Beliebtheits-Rangliste der Kunden immer noch ganz oben. Das gilt auch für Gudrun, die an einem der Tische vor dem Cafe Platz genommen hat. Sie sagt, sie esse Vanille am liebsten. Das „Panciera“ habe Tradition, „da sind wir als Schüler schon immer hingegangen“ erinnert sie sich.