Leverkusen Eintauchen in die Welt der Bibliothek

Leverkusen · Die Kampagne "Treffpunkt Bibliothek" wirbt in dieser Woche bundesweit für das Buch. Die Gelegenheit nutzen auch die "Katholischen öffentlichen Büchereien", um auf sich aufmerksam zu machen. Und auf ihre beachtlichen Ausleihzahlen: 70 500 Medien gehen pro Jahr über die Ausleihtheken.

"Treffpunkt Bibliothek" ist das Motto der bisher größten deutschen Kampagne, mit der Bibliotheken aller Art in dieser Woche überall im Land für das Buch werben. Mit dabei sind auch die Katholischen öffentlichen Büchereien (kurz köb), von denen es in Leverkusen 15 in den verschiedenen Gemeinden gibt und denen auch zwei Krankenhausbüchereien (St. Joseph und St. Remigius) angeschlossen sind. Ausdrücklich weist Christel Thomas, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft der köb, auf den Namen hin. Fälschlicherweise werde immer noch häufig von "Pfarrbüchereien" gesprochen, einem Begriff, den die Nazis einführten und gegen den man sich vehement seit über 50 Jahren wehrt.

Leserwünsche werden einbezogen

Die Einrichtungen befinden sich zwar in Gebäuden von Pfarreien und werden zum Teil auch aus dem Gemeinde-Etat finanziert, aber sie stehen grundsätzlich allen Menschen offen, unabhängig von Religion und Weltanschauung. Das betonen die verantwortlichen Leiter, die wie alle Mitarbeitenden Ehrenamtler sind, immer wieder. In der köb kann man nicht nur kostenlos (!) Bücher ausleihen, viele nutzen den Besuch auch für persönliche Gespräche, teilen mit den freiwilligen Bibliothekaren ihre Sorgen und Nöte und lassen sich Tipps bei der Suche nach Lesestoff geben. In der ruhigen Atmosphäre zwischen Bücherregalen würden manche ihr Herz ausschütten, offen über persönliche Verluste oder Erziehungsprobleme sprechen.

"Leserwünsche werden bei uns berücksichtigt", sagt Christel Thomas, die in St. Andreas aktiv ist. Wie in den anderen Zweigstellen liegt auch hier eine Liste aus, in der die Nutzer ihre persönlichen Buchfavoriten eintragen können. Die werden bei den jährlichen Neuanschaffungen berücksichtigt.

Etwa zehn Prozent des Bestandes an Medien, der je nach Größe der Bibliothek zwischen 2000 und 3000 liegt, wird jedes Jahr neu angeschafft. Daher finden sich in den Regalen auch immer die neusten Bestseller. Weil der Grundsatz Qualität vor Quantität gilt, wird bei der Gelegenheit der Altbestand ausgedünnt. Die Gesamtzahl der Bücher, CDs, DVDs, Spiele und Zeitschriften soll möglichst konstant bleiben.

Ausschussware wird "vertrödelt"

Der "Ausschuss" wird zusammen mit eventuellen Nachlässen nicht in der blauen Tonne entsorgt, sondern "vertrödelt". Der Erlös fließt auf das Konto für Neuanschaffungen, das auch durch Aktionen wie Kuchenverkauf oder besondere Veranstaltungen sowie Kollekten aufgebessert wird.

(RP)
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