Leverkusen Eine Torte von den Bürriger Sahneschnitten

Leverkusen · Der knallbunte Kirmesumzug in Bürrig geriet zur Geburtstagsparade für den J.G.K. Fidelio 1929. Er wird 85 Jahre alt.

Sommerkarneval: Festumzug in Bürrig 2014
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Sommerkarneval: Festumzug in Bürrig 2014

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Gäbe es, analog zum Karneval, nach dem Umzug einen Preis für die schönsten Kostüme: Die "Bürriger Hexen" hätten ihn gewiss gewonnen. Doch am Sonntag war in Bürrig kein Karnevals-, sondern "nur" ein Kirmesumzug unterwegs.

Das Wort "Karneval" wollte ohnehin kein Vertreter des Junggesellenklubs J.G.K. Fidelio 1929 Bürrig in den Mund nehmen. Nicht nur, weil der Bund Deutscher Karneval (BDK) festgelegt hat, Inhalt und Rahmen des Karnevals seien nicht beliebig austauschbar. Sondern auch, weil der Umzug seit mindestens 40 Jahren immer zur Kirmes durch den Ort zog - bis irgendjemand irgendwann auf die Idee kam, mit Verkleidung sei es doch viel lustiger.

Das war der große Umzug der Bürriger Kirmes
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Das war der große Umzug der Bürriger Kirmes

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Inzwischen sind die farbenprächtigen Kostüme und die geschmückten Wagen aus dem Geschehen nicht mehr wegzudenken. Dazu wehte unverkennbar ein Hauch von Freude und Frohsinn durch den Ort, als rund 700 Teilnehmer Kamelle und Strüßjer werfend durch die Straßen marschierten.

Vier Musikgruppen hatten sich eingereiht und sorgten - unter anderem mit Titeln von Höhner und Bläck Fööss - für Stimmung. Unterdessen verteilte Maikönigin Fabia Theis langstielige Rosen aus dem Cabrio. Die "Bürriger Hexen" verschenkten kleine Gebäckstücke. Als bonbonfarbene Sahneschnittchen gratulierte die Gruppe dem Junggesellenklub zum 85-jährigen Bestehen mit "Torten und Worten".

Seit zehn Jahren beteiligen sich die "Hexen" mit wechselnden Kostümen am Bürriger Kirmesumzug. Alle anderen teilten ebenfalls großzügig unter den Zuschauern am Straßenrand aus. Am Ende hatte fast jedes Kind - viele Pänz waren verkleidet - seinen mitgebrachten Beutel gut gefüllt.

Bunter Festumzug in Bürrig
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Bunter Festumzug in Bürrig

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Neben diversem Wurfmaterial spendierten die Teilnehmer allerlei gesunde Nahrung. Obst und Gemüse gab es zum Beispiel von den "Feierabend"-Kleingärtnern, die schon seit mehr als 30 Jahren in Bürrig mitwirken. Die "Jecken Wiesdorfer" bevorzugten Bananen und Äpfel als Gaben. Vor sieben Jahren hatten sich Freunde und Nachbarn als Fußgruppe zusammengeschlossen, um beim Karneval in Wiesdorf mitzuwirken. In Bürrig gingen sie mit, "weil Bürrig ein supercooler Ort ist", begründete Initiatorin Christine Güldenmeister.

Bis zur Rückkehr an den Startpunkt an der katholischen Kirche legten die 30 Gruppen rund zwei Kilometer innerhalb von zwei Stunden zurück. Unterwegs musste die bunte Parade hier und da stoppen, um ein Bier zu trinken oder eine Frikadelle zu essen. Doch im Grunde war der Festzug nur einer der Höhepunkte der 85. Kirmes, die seit Freitag in dem nord-westlich gelegenen Leverkusener Stadtteil gefeiert wird. Heute Abend folgt mit dem traditionellen Hahneköppen der Schluss- und Höhepunkt.

(RP)
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