Leverkusen Eine kleine Schwester rettet ihre sieben Brüder

Leverkusen · Aufgeführt wird das Stück der Volksbühne Bergisch Neukirchen von 36 Darstellern zwischen drei und 18 Jahren.

 Das Märchen "Die sieben Raben" in Anlehnung an die Brüder Grimm wurde mit viel Liebe zum Detail inszeniert.

Das Märchen "Die sieben Raben" in Anlehnung an die Brüder Grimm wurde mit viel Liebe zum Detail inszeniert.

Foto: Uwe Miserius

Ein im Zorn ausgesprochener Fluch verwandelt sieben Jungen in sieben Raben, und nur eine kann sie retten: Jenna, ihre mutige kleine Schwester. In Begleitung ihres Hundes und ihrer Katze zieht sie los, um die Brüder zu befreien. Doch der Weg zum Ziel ist gefährlich und fordert große Opfer von der Kleinen.

Diese waren von den 36 Darstellern der Volksbühne Bergisch Neukirchen zwischen drei und 18 Jahren zwar nicht erforderlich, aber viel Zeit für Proben wurde allemal benötigt. Insgesamt sechs Monate übten sie zweimal pro Woche, zuletzt sogar täglich, um die 50. Märcheneinstudierung "Die sieben Raben" zur Bühnenreife zu bringen. Der Aufwand hat sich gelohnt. Das war bei der Generalprobe am Donnerstag deutlich zu sehen und zu hören. Die jungen Darsteller überzeugten auf der ganzen Linie.

Bei ihrer ersten Hauptrolle hatte Kimberly Weiss als Jenna wahrlich keine leichte Aufgabe, die sie aber perfekt meisterte. An ihrer Seite standen Lisa Jageniak als Alaina, ihre Mutter, und Lukas Mager als Johannes, ihr Vater. Für den 18-Jährigen dürfte es die letzte Teilnahme an einem Märchen gewesen sein. Deshalb hoffen alle Verantwortlichen nun, dass er nahtlos zu den Erwachsenen wechselt.

Mika, die Katze, wurde herausragend gespielt von Edda Celik, wobei ihr Clara Fischer als Hund Weru in nichts nachstand. Großvater Erwin Fritz, der die seit 1927 bestehende Bühnenspielgemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufleben ließ und sie viele Jahre leitete, war bei der Generalprobe ebenfalls unter den Zuschauern und sichtlich stolz auf seine Enkelin Clara Fischer. Das junge Mädchen hat das Schauspiel quasi schon mit der Muttermilch aufgesogen und zählt bereits zur vierten Generation der Darsteller. Das gilt im Übrigen für viele andere auch, wie die vierjährigen Neulinge Marvin Jungkeim und Juliin Schleimer, die als Sonnenstrahlen mitwirken dürfen.

Eine weitere kleine Bühnenpremiere feiern die Waldfeen Shahane (Kira Willig) und Sulia (Ronja Siller), die bislang nur Tierrollen spielten und aktuell erste kleine Sprechrollen übernehmen. Dass die aktuell 120 Mitglieder zählende Volksbühne durchaus Sprungbrett für eine Theater-Karriere sein kann, zeigt das Beispiel von Soraya Abtahi. Die 22-Jährige hat ihr Schauspiel-Studium an der Uni Köln abgeschlossen und ist an verschiedenen Bühnen beschäftigt. Doch nach wie vor ist sie der Volksbühne verbunden und gibt ihr Wissen bei Theater-Workshops an den Nachwuchs weiter.

Die fantasievolle Geschichte in drei Akten für Menschen ab vier Jahren, angelehnt an das gleichnamige Märchen der Brüder Grimm, stammt aus der Feder von Michaela Willig. Eingebaut sind absichtlich viele Rollen für Tiere, damit alle Kinder mitspielen können. Adrian Abtahi, Karin Leweke und Katharina Siller haben das Stück mit viel Liebe zum Detail inszeniert.

(gkf)
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