Amtsgericht Einbrecher legte Geständnis mit großen Lücken ab

Leverkusen · Ein Einbruch in die Räume der Awo am Berliner Platz in Opladen beschäftigte das Amtsgericht. Der 39 Jahre alte und wegen Einbrüchen polizeibekannte Angeklagte soll in der Nacht zum 9. März durch ein Fenster eingedrungen sein und in dem Haus scheinbar wahllos Materialien entwendet haben.

  Das Amtsgericht in Opladen.

Das Amtsgericht in Opladen.

Foto: Uwe Miserius/UM

Demnach schlug der Beschuldigte laut Anklage ein Fenster auf der linken Seite des Gebäudes ein, durchsuchte es und stahl Büroartikel, Maschinenteile wie Bohraufsätze,  28 Schlüssel, einen Gartenhandschuh und fünf Kilogramm Kleingeld (bis 50 Cent-Stücke). Polizisten hatten ihn an einer Bushaltestelle kontrolliert und mit der Beute aufgegriffen.

Der Mann, der mit sechseinhalb Jahren ins Heim kam und stark amphetaminabhängig ist, stritt die Tat bis kurz vor der Verhandlung ab. Dann aber wollte er die Vorwürfe doch zugeben. Doch das  gestaltete sich schwieriger als gedacht.

Sein Geständnis beruhte teilweise  auf Vermutungen und Rückschlüssen. Er selbst konnte sich nur daran erinnern, in dem Haus gewesen zu sein. „Ich habe sehr viel Amphetamin genommen, mir fehlt eine ganze Ecke“, sagte er und versuchte, die Tatnacht zu rekonstruieren. Dabei schluchzte er mehrfach, die Augen blieben über die ganze Verhandlung feucht. „Ich weiß nicht mehr, wie ich in das Gebäude gekommen bin“, erklärte er. Er sei zuvor in der Spielhalle gewesen. Von dort könne das Kleingeld, das Polizisten bei ihm fanden, jedoch nicht stammen. Das Gericht betonte, es könne den Mann nicht aufgrund seiner eigenen Rückschlüsse und Vermutungen verurteilen. „Dafür nehme ich das zu ernst“, betonte der Richter. Ein Mitarbeiter der Awo berichtete als Zeuge, das Geld sei wohl aus einer unverschlossenen Metallbox, in der die Einnahmen aus dem hauseigenen Café aufbewahrt worden seien. Einer der Polizisten, die den Beschuldigten zufällig angetroffen hatten, sagte aus, das Geld sei „am Mann“ gefunden worden. An der Bushaltestelle, an der die Kontrolle stattgefunden habe, hätten weitere Tüten mit  möglichem Diebesgut gestanden. Der 39-Jährige sei der Polizei bekannt. „Er ist in Leverkusen schon öfter eingebrochen“, sagte der 26-Jährige. Seit vier Monaten sitzt der Angeklagte eine Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ab. Das Gericht verhing weitere neun Monate (verminderte Schuldfähigkeit). Auf den Mann warten weitere Verfahren.

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