Nachbarschaftsfest Ein zerrissener Stadtteil wächst zusammen

Manfort · In Manfort wurde am Wochenende gefeiert. Das Ziel: In dem Viertel soll ein neues Wir-Gefühl entstehen.

 Beim 2. Manforter Stadtteilfest unter dem Motto „Gemeinsam leben in Manfort“ eröffneten die Irlandfreunde Leverkusen und die KG Fidelio Manfort 1948 die bunte Bühnenshow.

Beim 2. Manforter Stadtteilfest unter dem Motto „Gemeinsam leben in Manfort“ eröffneten die Irlandfreunde Leverkusen und die KG Fidelio Manfort 1948 die bunte Bühnenshow.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Autobahn schneidet Manfort in zwei Hälften. Dazu die breiten Straßen und teilweise unschöne Betonbauten. Nein, die Manforter haben es nicht leicht, gerade in ihrem Stadtteil.

Doch versuchen sie, sich wieder gegenseitig zu finden, miteinander zu reden und zu einer Einheit zu werden. Das zweite Stadtteilfest, das auf Wunsch der Anwohner von sozialen Einrichtungen organisiert wurde, war nun ein weiterer Schritt zum Ziel.

Früh am Mittag hatten sich auf dem Vorplatz des Nachbarschaftszentrums an der Scharnhorststraße (vormals evangelische Johannesgemeinde) viele Erwachsene auf den Bierbänken niedergelassen, in einer Hüpfburg sprangen Kinder und quietschen vor Freude. Auf der Bühne gab es ein buntes Programm aus Musik und Tanz.

Tanzen – das ist nicht unbedingt die Stärke des Eirinn Caradian Clan. Hier haben Frauen die Hosen und Männer die Röcke an. Denn die Gruppe steht auf die irische Kultur und hatte deshalb mit einem Dudelsack etwas schottisches Flair nach Manfort gebracht. „Dort ist einfach alles ein bisschen entspannter: die Weite, das viele Grün“, schwärmte Rainer Rumbler.

Patrick Höring spielte das Musikinstrument. Eine teilweise aus Ebenholz gefertigte Sackpfeife aus Schottland. Ab 1000 Euro kostet ein solches Stück. Das, so sagte er, sei für ein Musikinstrument aber normal. Eine Gitarre sei zwar günstige, aber eben auch nicht so selten. Ein Jahr dauere es, bis man die ersten Lieder spielen kann, geübt wird anfangs zunächst mit einer Art Blockflöte.

Manfort gehört zu den ärmeren Stadtteilen Leverkusens, ist jedoch – wenngleich mit vielen Problemen – auch mit einer großen Vielfalt und vielen Nationalitäten gesegnet. Das Nachbarschaftszentrum soll Zentrum des neuen Wir-Gefühls sein. Und das Stadtteilfest schließt daran an. „Ziel ist es“, betonte Pfarrer Hans Höroldt, „Manfort zu einem Stadtteil mit erhöhtem Erneuerungsbedarf zu machen.“ Dann nämlich stellt das Land erweiterte Fördergelder zur Verfügung.

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