Leverkusen Ein Prinz mit rauchiger Stimme

Leverkusen · Ulof I. (Rückert) wurde am Samstag im Forum offiziell proklamiert. Er hatte schon früh Kontakt zum Karneval. Schon als Vierjähriger war Rückert beim Wagenbau dabei.

Proklamation des Prinzen
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Foto: Uwe Miserius

Er hatte noch keine Minute das Mikrofon, da tat Leverkusens frisch gebackener Prinz Karneval schon so, als wolle er es wieder hergeben. "Ich hör jetzt hier auf und geh wieder Strüssjer werfen. Der Uwe Krause singt stattdessen", sprach er und grinste verschmitzt. So leicht kam die Tollität natürlich trotz Erkältung nicht davon bei ihrer eigenen Proklamation im Forum — und das wusste Prinz Ulof I. (Rückert) nur zu genau.

Zu schade wäre es gewesen, hätten die Jecken im Saal seinen vergnüglichen Rückblick in die Kindheit verpasst. Durch Opa Lothar — vor 50 Jahren Opladens Prinz und als Ritter Upladin aktiv — kam Ulof I. schon früh in Kontakt mit dem Karneval. Schon als Vierjähriger war er beim Wagenbau dabei. "Und einmal habe ich auch den Wagen des Nachbarn bemalt. Der war nicht gerade begeistert", erinnerte sich die Tollität. Statt Malstiften hätte er zur Verzierung des dunklen Metallic-Lacks Mal-Steine benutzt.

Durch lautstarken Jubel machte sich die Familie des Prinzen mehrfach bemerkbar. Und als Ulof I. gemeinsam mit FLK-Präsident Uwe Krause den Lieblings-Fastelovends-Song seines Großvaters ("Und dann hau ich mit dem Hämmerchen das Sparschwein, das Sparschein ... kaputt") zum Besten gab, stimmten seine Verwandten lautstark mit ein.

Die Stimme des neuen närrischen Regenten war doch arg angekratzt. "Du könntest glatt ein Bruder vom Thomas sein", scherzte darum Krause. Denn unmittelbar zuvor hatte Ex-Prinz Thomas II. (Gemein) sich mit dem traditionellen blauen Zylinder und in gewohntem Vortrag verabschiedet. Bei der Begrüßung "Leev Fastelovendsfründe" zuckten einige sogar zusammen, so laut war seine rauchige Stimme zu vernehmen, ehe ein Tontechniker regulierend eingriff. "Ich ziehe den Hut vor Leverkusen", verkündete er ergriffen und nahm den Zylinder.

Gewöhnlich leistet Oberbürgermeister Ernst Küchler seinen Beitrag zur Proklamation als Rede. Diesmal mischte er seinen Vortrag für den neuen Prinzen mit einem gesungenen Refrain. In den stimmten bald auch Krause und der Saal mit ein. Das war nicht allzu schwer, hatte der erste Bürger der Stadt doch eine Anleihe bei den Höhnern genommen. Deren "Wenn nicht jetzt, wann dann" textete er auf Ulof I. um.

Krause warb bei der Proklamation für den von der RP veranstalteten Wettbewerb um den Titel des "Bützkönigs". Als Starthilfe für Aloys Breibach forderte er die jecken Damen auf, sich auf den Prinzengarde Opladen-Präsident zu stürzen. "Dann hat er schon mal was Vorsprung", begründete er das.

(RP)
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