Leverkusen Ein Kaleidoskop an Gefühlen

Leverkusen · Rote Hintergrundbeleuchtung, ein wenig Theaternebel und dazu dramatische Musik - das sind nur drei Zutaten, die aber ausreichen, um den Zuschauern in der Festhalle Opladen ein flammendes Inferno zu vermitteln.

 Mit regungslosen Gesichtern stellten die - uniform gekleideten - Schülerinnen Empfindungen und Lebenssituationen dar. Das Publikum belohnte die jungen Tänzerinnen auch zwischendurch mehrfach mit Applaus.

Mit regungslosen Gesichtern stellten die - uniform gekleideten - Schülerinnen Empfindungen und Lebenssituationen dar. Das Publikum belohnte die jungen Tänzerinnen auch zwischendurch mehrfach mit Applaus.

Foto: Ralph Matzerath

Das Ergebnis ist eine breite Palette menschlicher Empfindungen, die aber nicht einfach aneinandergereiht, sondern zu einem großen Gesamtwerk zusammengefügt wurden. Ähnlich wie ein Kaleidoskop, das ständig in Bewegung bleibt und trotz der Beschränkung auf dieselben vorgegebenen Mittel immer wieder neue Bild-Mosaike zeigt.

Wie kann man Gefühle und wechselnde Lebenssituationen stumm und ohne jede Mimik vermitteln? Das dürfte die große Frage bei der Entwicklung der ganzen Szenenfolge gewesen sein. Denn die Gesichter der jungen Damen, die hier geradezu uniform in gleichen schwarzen Kleid, die Haare zum Pferdeschwanz gebunden, auftraten, blieben professionell regungslos. Fast wie Schaufensterpuppen oder Modells auf dem Laufsteg. Beides mochte man in einigen Momenten der Produktion erkennen.

Bleiben also nur Haltung, Gestik und Bewegung - unterstützt durch eine Beleuchtung in wechselnden Farben und Musikauswahl, für die junge Techniker der Schule im Hintergrund sorgten - um Situationen und Empfindungen zu vermitteln. Daran haben die Mitwirkenden in diesem Schuljahr offenbar hart gearbeitet, mit großem Ernst und noch größerer Lust am modernen Tanztheater. Dabei haben sie zündende Bildfolgen entwickelt, die vom Publikum mehrfach durch Applaus unterbrochen und am Ende begeistert honoriert wurden.

Aktive Szenen des Aufeinanderzugehens, der Empörung, der Abwehr, in übersprudelnder Freude oder im Kampf wechselten mit stillen Momenten der Besinnung oder Trauer. Zwischen Auftritten des ganzen Ensembles gab es konzentrierte Szenen in kleinerer Besetzung. Für alle aber war das ein Kraftakt, nicht zuletzt wegen der tropischen Temperaturen, die das Publikum bereits beim Stillsitzen schwitzen ließ.

(mkl)
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