Leverkusen Ein Inselwochenende im Park

Leverkusen · Die neunte Ausgabe der "Irish Days" trotzt dem Wetter. Mehrere tausend Besucher feiern über drei Tage lang Traditionen der britischen Inseln.

Zum Schauen und Staunen: Die Damen (und Herren) von "Ceili Irish Dance" zeigten unter anderem traditionelle Tänze von der grünen Insel.

Zum Schauen und Staunen: Die Damen (und Herren) von "Ceili Irish Dance" zeigten unter anderem traditionelle Tänze von der grünen Insel.

Foto: Uwe Miserius

Matthias Brandes ist im Herzen ein halber Ire. Nicht umsonst hat er dort neun Jahre gelebt und auch sein Abitur absolviert. "Wenn ich mal auswandern müsste, wüsste ich sofort, wohin ich gehe", sagt der Mitinitiator des irischen Festes im Neulandpark. Dort wurde am Wochenende getanzt und gesungen. Unter anderem nahm die Band "Ticket To Happines", angetrieben von Cajóns-Beats mit Gitarren- und Banjo-Riffs, die Zuhörer mit auf eine spannende musikalische Reise - mal im Gefühl südeuropäischer Straßenmusik, mal im Stil moderner irischer, amerikanischer oder britischer Folkmusik.

Fürs Auge brachte das Tanzensemble "Ceili Irish Dance" eigene Choreographien auf die Bühne, und die "Kilkenny Knights" coverten am Samstagabend die besten irischen Songs der Celtic-Rock-Geschichte. Als Samstagnachmittag der Regen auf den Neulandpark tropfte, waren die Besucher vorbereitet: Regenschirm und -Jacke raus und weiter dem Bühnenprogramm lauschen, war die Devise. Es gab allerdings auch überdachte Sitzplätze. Neben reichlich guter Musik, Kilts und Co. in der Abteilung Bekleidung sowie Verköstigung auf Inselart - etwa Irish Stew, Scones und die klebrige Süßigkeit Fudge - gab es auch ein Rahmenprogramm.

Kinder ab sechs Jahren durften zum Beispiel an den "Highland Games" teilnehmen. Bei diesen Spielen konnten sie Medaillen abräumen, sofern sie im Hufeisenwerfen, Steinstoßen und Baumstammziehen erfolgreich waren. Organisiert wurde der sportliche Spaß vom "Highland Clan Coesfeld", einem Verein, der sich aus Liebe zu Schottland gründet hat. Die Mitglieder wollen den Menschen in der Region die schottische Lebensart näherbringen. Die "Highland Games" waren da das richtige Mittel, begeistern sie doch Groß und Klein bei den "Irish Days". Auch viele Eltern testeten sich in den ungewöhnlichen Disziplinen. "Im 12. Jahrhundert wuchs der Einfluss Englands auf das schottische Königshaus und mit ihm die Angst vor einer Revolution der Clan-Chiefs. Aus diesem Grund verbot der schottische König seinen Untertanen das Tragen von Waffen", erläuterte Douglas Perkins. Der 57-jährige ist seit einem Jahr im Coesfelder Clan mit dabei und wartete als waschechter Schotte mit fundiert historischem Fachwissen auf.

"Die ,Highland Games' wurden dann von den Clan-Chiefs ins Leben gerufen, um ohne Waffen die stärksten Männer zu finden, die zur Verteidigung ihrer Ländereien oder in den Dienst der schottischen Krone berufen wurden."

Zusätzlich seien die Wettkämpfe als große Treffen genutzt worden, um sich auszutauschen, Musik, Tanz und Spaß zu erleben - so wie eben bei den "Irish Days" im Neulandpark.

(RP)
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