Leverkusen Ein Dorf wird zum Piraten-Nest
Leverkusen · Piraten-Party in PA-RO-LI (Abkürzung von Pattscheid-Romberg-Linde): So lautete das Motto des diesjährigen Dorffestes. Und tatsächlich waren jede Menge kleine und große Seeräuber in dem bunten Festzug auszumachen.
Pattscheid Während vorn der Bayer Spielmannszug musizierte, wummerten hinten Techno-Bässe — einmal mehr zog der Festzug der Dorfgemeinschaft Pattscheid und Romberg-Linde die Aufmerksamkeit der Anwohner und Besucher entlang der Burscheider Straße auf sich.
Und die rund 250 Zugteilnehmer, die mit Traktoren, Quads, Lkw, Anhängern, Fahrrädern und zu Fuß unterwegs waren, machten dem Motto alle Ehre. Mit Säbeln, Papagei auf der Schulter, Kopftüchern und Augenklappen waren die Zugteilnehmer ausstaffiert. Nur die Jugend tanzte mal wieder aus der Reihe: Techno statt Blasmusik, bunte Hawaiihemden statt Piratenschärpen.
"Party, Palmen, Pattscheid"
"Es ist bei uns schon Tradition, dass wir den anderen Paroli bieten", erklärte Saskia Pfeiffer, 1. Vorsitzende der Dorfjugend. Deshalb hätten sie auch ein anderes Motto: Party, Palmen, Pattscheid. 20 junge Leute von 16 bis 23 Jahren sind zurzeit in der Dorfjugend aktiv, treffen sich mindestens einmal im Monat, um die Disko, die am Freitagabend des Dorffestes stattfindet, vorzubereiten oder zu anderen gemeinsamen Aktionen.
"Bei der Disko war es zwar leerer als in den letzten Jahren, aber es war trotzdem eine super Stimmung ohne Zwischenfälle", so die 21-Jährige. In die Gemeinschaft und das Engagement wachse man automatisch rein. Der Spaß stünde an erster Stelle, man müsse aber auch schon mal auf ein paar Stunden Schlaf verzichten.
So wie nach der Disko, als das Aufräumen um vier Uhr morgens endlich beendet war, um sechs aber alle schon wieder antreten mussten. "Entweder man mag es, oder man mag es nicht." Das sehen auch Gabi Zechel und Peter Küchmeister, Vorsitzende der Dorfgemeinschaften Pattscheid und Romberg-Linde so, die die anstrengenden Vorbereitungen seit Jahren kennen und sich und ihre Mithelfer als Unternehmensmanager betrachten.
Und auch das Kaiserpaar Gerhard und Monika Rothe mit ihrem Hof kann ein Lied davon singen. Die beiden hatten bereits vor 15 Monaten ihren Hofstaat gebildet, ganze drei Monate bevor das Ehepaar Rothe überhaupt offiziell zum Kaiserpaar gekrönt wurde. "Zum Glück haben alle solang dichtgehalten." Bei der Zusammenstellung des Hofes haben die Rothes bewusst auf eine Mischung von alten und neuen Gesichtern gesetzt. "So haben wir langjährige Erfahrung mit neuen Ideen und frischem Wind kombiniert."
Nach dem Umzug am Samstag ging's weiter mit der traditionellen Tanzveranstaltung, gefolgt vom Frühschoppen gestern mit einem Korso aus bunt geschmückten Kinderfahrrädern und einer Ü30 Party am Abend. Heute gibt es ein weiteres Highlight: Dann findet am Abend der Krönungsball statt.