EVL baut Netz aus E-Ladestationen aufwendig und teuer

Leverkusen · EVL baut Ladenetz aus. Wer privat tätig wird, muss technische und finanzielle Hürden meistern.

 E-Ladestation im Chempark

E-Ladestation im Chempark

Foto: Jürgen Bindrim

(bu) Elektromobilität ist in aller Munde, doch wer sie nutzen will, muss technische Hürden überwinden und mitunter tief in die Tasche greifen. Letzteres gilt nicht nur bei der Anschaffung eines Elektroautos, sondern auch bei der Installation einer privaten Ladestation. Das belegt eine Antwort der Verwaltung auf eine Ratsanfrage von Opladen Plus.  „Wenn ein Stellplatz, Garagenhof oder eine Tiefgarage vorhanden ist, ist eine technische Lösung in den meisten Fällen möglich, häufig aber mit hohen planerischen und technischen Aufwänden verbunden, die zu höheren Gesamtkosten führen“, schreibt die Verwaltung. „Häufig müssen zum Beispiel Leitungen durch Wände bzw. Brandschotts geführt werden oder über Grundstücke bzw. durch Gebäudeteile, die sich in Gemeinschaftseigentum befinden, so dass alle Eigentümer dieser Baumaßnahme zustimmen müssen.“ Lange Leitungswege zwischen Stromverteiler und Stellplatz erhöhten ebenfalls den Aufwand und damit die Kosten.

Die EVL baut Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum stetig aus. Dazu hat die EVL ein Ausbaukonzept entwickelt, in dem das gesamte Stadtgebiet betrachtet wird. Doch seien öffentliche Ladestationen vergleichsweise teurer als private.  „Ziel dieses Konzeptes ist es, bedarfsgerecht und nach wirtschaftlichen Kriterien einen Ausbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur in Leverkusen umzusetzen“, heißt es in der Antwort.  Der Bedarf richtet sich nach den Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen in Leverkusen und den Erfahrungswerten, die seitens der EVL an den bereits bestehenden Ladestationen gesammelt werden. „Dieses Konzept ist dynamisch und wird in regelmäßigen Abständen an die Entwicklungen und Bedarfe angepasst.“ Allerdings liegen der Verwaltung keine genaueren Daten zu der zukünftigen Entwicklung und dem Bedarf von E-Mobilität vor, „da diese sehr stark vom Fahrzeugangebot der Industrie und den zukünftigen Fördermöglichkeiten durch Land und Bund abhängig sind“.

Alternative Ladekonzepte für den öffentlichen Raum (z. B. „Laternenladen“) wurden und werden geprüft, „sind jedoch aus technischen oder eichrechtlichen Gründen häufig nicht umsetzbar bzw. aus Kostensicht auch nicht vorteilhafter als die derzeit verwendete Technik.“

Und schließlich heißt es:  „Die EVL plant und baut auf eigene Kosten Ladeinfrastruktur zunächst an Orten in der Stadt, die einen wirtschaftlichen Betrieb der getätigten Investition versprechen. Das muss sie, da sie mit ihrem Tun und Handeln einerseits ihren Kunden, andererseits ihren Gesellschaftern gegenüber verpflichtet ist.“

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