Leverkusener Jazztage Bunter Abend mit Big Band, Bass und Bobby Sparks

Leverkusen · Bei der WDR Big Band weiß man, was einen erwartet. Das Ensemble des großen Funkhauses aus der Nachbarstadt ist schließlich ein fester Bestandteil der Leverkusener Jazztage. Was natürlich auch dem Umstand geschuldet ist, dass der Westdeutsche Rundfunk einer der Sponsoren ist und einige Konzerte aufzeichnet.

 Beim „Meeting Point“-Abend zeigte auch Musikerin Kinga Glyk, was sie drauf hat. Das ist so einiges und vor allem immer sehr energiegeladen.   Foto: Uwe Miserius

Beim „Meeting Point“-Abend zeigte auch Musikerin Kinga Glyk, was sie drauf hat. Das ist so einiges und vor allem immer sehr energiegeladen. Foto: Uwe Miserius

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Was aber – das sei ausdrücklich erwähnt – musikalisch ein manifestierter Gewinn für das jährliche kulturelle Großereignis in der Stadt ist. Schließlich laden die WDR-ler immer wieder renommierte Tonkünstler zur Verstärkung ein.

Diesmal waren es gleich vier in Form der Yellowjackets – Schlagzeug, Bass, Keyboard, Saxofon. Der Name führt in die Irre, denn das hatte überhaupt nichts mit gelben Jacken zu tun. Dafür mit „Contemporary Jazz“, eine leicht zu hörende Variante mit eher wenig Improvisation. Souverän geführt von Bob Mintzer, dem Yellowjacket-Saxofonisten und zugleich aktuellen Leader der WDR-Band. Die Ausnahme bildete vielleicht noch Yellow-Bassist Dan Alderson.

Das nun eher auf einen besinnlichen Abend im Forum eingestimmte Publikum wurde schroff aus der Versonnenheit gerissen, als die Truppe von Bobby Sparks die ersten Töne anstimmte: Blues in Reinstform, was eher zur „Blues Night“ am ersten Tag des Festivals gepasst hätte. Das war ein Weckruf; denn danach gab es auch Soul-Balladen, kräftig untermalt vor allem von den Orgelklängen, die Bobby Sparks servierte. Dieser voluminöse Sound ist gefragt, was Sparks zu einem gefragten Begleitmusiker für zahlreiche internationale Stars macht.

Und dann wurde es doch noch einmal richtig laut, als die 22-jährige Kinga Glyk zu ihrer Bass-Gitarre griff. Die Polin hat in den vergangenen Jahren die Szene bereichert, wurde auch schon als das „neue Wunder am Jazz-Bass“ beschrieben und spielte auch schon bei den Jazztage. Einen neuen Beleg für ihr Können lieferte sie im Forum ab, hart aber herzlich, laut und auch mal leiser, immer voller Energie. „Musik ist für mich eine große Reise“, hat sie mal gesagt. Diese Worte im Ohr, meinte man, das auch zu spüren.

Es wurde ein langer Abend (Ende war erst gegen Mitternacht) an diesem Tag, an dem Jazztage-Chef Fabian Stiens seinen 33. Geburtstag feierte. Für ihn war es letztlich ein Festival-Tag wie jeder andere: immer unterwegs, immer gehetzt, keine Zeit für ein längeres Gespräch. Informationen von ihm gibt es in Häppchenform. Beglückwünschen darf man ihn nicht nur wegen seines Wiegenfestes, sondern auf wegen bislang drei gelungener Jazztage-Abende. Und dabei kommen die wirklichen Höhepunkte der dreizehn Tage währenden Beschallung der 40. Leverkusener Jazztage ja erst noch.

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