Dritte Leverkusener Kinder-Gala Märchen, Tanz und Nikolaus

Die Kinder-Gala war wieder ein unbeschwertes Fest für Kinder, deren Familie sich Geschenke nicht leisten können.

 Die dritte Auflage der Leverkusener Kinder-Gala wurde ein buntes Fest und ein unbeschwerter Abend für alle Beteiligten.

Die dritte Auflage der Leverkusener Kinder-Gala wurde ein buntes Fest und ein unbeschwerter Abend für alle Beteiligten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Vorstellung von einem besonderen Garten, in dem stets zur Hälfte Winter und zur Hälfte Sommer ist, faszinierte nicht nur die Kinder, die ringsum auf dem Boden saßen, sondern auch die leise lauschenden Erwachsenen im Hintergrund. Während in den vergangenen Jahren etwas mehr Trubel bei den Leverkusener Kinder-Galas zum Jahresende herrschte, gab es dieses Mal eine lange Phase des aufmerksamen Zuhörens.

Die Kinder, die am Freitagnachmittag mit ihren Eltern in die Villa Wuppermann gekommen waren, hingen gebannt an den Lippen der Märchenerzählerin Veronika Uhlich, die mit leiser Stimme die nötige Ruhe ausstrahlte. Vor dem Kamin und neben einem großen Weihnachtsbaum hatte sie Platz genommen, neben sich einige passende Utensilien zu den Märchen, die sie im Kopf hatte. Und von denen sie noch mehr erzählen musste als ursprünglich geplant, weil die kleinen Zuhörer gar nicht genug bekommen konnten.

Es war die dritte Auflage der Kinder-Gala, die Jannis Goudoulakis (Internationale-Liste Leverkusen) und Sam Kofi Nyantakyi ( Fest zum Weltkindertag Leverkusen) mit vielen Helfern und Sponsoren auf die Beine gestellt haben. „Es ist traurig, dass es in einem so reichen Land wie Deutschland so viele arme Kinder gibt“, sagte Nyantakyi. Traurig auch, wenn Eltern derzeit die Fußgängerzonen meiden, weil dort die Weihnachtsmärkte mit Angeboten locken, die sie ihren Kindern nicht erfüllen können.

So reifte die Idee, besonders diesen Kindern ein großes Fest zu schenken, bei dem alles kostenlos ist: Das bunte Programm, Essen und Trinken und die Geschenketüte zum Abschluss. Die teilte Sam Kofi Nyantakyi am Ende selber aus, im Weihnachtsmann-Kostüm. Auf diesen Auftritt freute er sich schon vorab, weil er weiß wie die Kinder staunen, wenn sie einen dunkelhäutigen Weihnachtsmann sehen - natürlich stilecht mit weißem Rauschebart.

Kinderarmut liege oft verborgen hinter verschämten Ausreden, betont Goudoulakis. Sie bedeute Ausgrenzung, Benachteiligung, ständigen Verzicht, oft behaftet mit Scham und dem andauernden Kampf gegen Vorurteile. Besonders schwierig sei die Situation in Familien mit nur einem Elternteil und für Kinder aus Zuwandererfamilien. Ein zweiter Aspekt der Gala sei deswegen, Politik und Entscheidungsträger für Kinderarmut vor Ort zu sensibilisieren. Oberbürgermeister Uwe Richrath war natürlich auch eingeladen und lauschte nach seinem Grußwort der Märchenerzählerin genauso wie die Kinder.

Anders als im Pfarrsaal der Wiesdorfer Herz-Jesu-Kirche, wo fast 300 Kinder Platz hatten, sind in der Villa Wuppermann maximal 100 Personen Personen zugelassen. Deswegen wurde gar nicht so groß die Werbetrommel gerührt. Die kleinen Räume boten andererseits die Chance, einer Märchenerzählerin das passende Ambiente zu bieten. Draußen versammelten sich indes die Leverkusener Tanzmäuse, die mit ihrem Auftritt Lust auf Bewegung machten. Dafür war nach Zauberei und dem Besuch des Kinderprinzenpaares Moritz I. und Deborah I. Gelegenheit, als DJ Asokan Musik auflegte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort