Leverkusen Dresscode im Büro: Kurze Hosen nicht akzeptabel

Leverkusen · Wenn die Temperaturen in Richtung 30 Grad klettern, bricht allerorten Freude aus - und der Schweiß. Nicht nur Straßenbauer an der Teermaschine ernten so manchen mitleidigen Blick, auch Anzugträger sind nicht beneiden: Wie halten es Leverkusener Firmen mit dem Dresscode im Sommer?

Büro-Dresscode: So viel Haut dürfen Sie zeigen
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Foto: AP

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn kämpft im Sommer mit der mangelnden Wirkung der Klima-Anlage in seinem Büro: "Die funktioniert überhaupt nicht richtig, das ist mehr eine Luftbewegungsanlage", sagt der Stadtchef. "Aber das Schicksal teile ich mit den Angestellten der Stadtverwaltung." Und auch wenn im Rathaus Business-Kleidung vorgesehen ist, darf die gerne etwas gelockert werden. "Wenn es wirklich heiß wird, ist für Männer natürlich ein kurzes Hemd erlaubt und ich lege dann auch die Krawatte ab", sagt Buchhorn. Nur kurze Hosen bei Männer würde er "nicht akzeptieren. Jeder muss wissen, was er tragen kann".

Eine niedergeschriebene Bekleidungsregel für die 3000 Beschäftigten der Stadt gibt es nicht - man setzt auf "Gespür für gutes Benehmen" und das funktioniert problemlos.

Etwas strenger sind die Regeln bei der Sparkasse Leverkusen: "Krawatte und Jacket gehören auch an heißen Tagen zur Garderobe", sagt Sprecher Benjamin Rörig. Ein kurzes Hemd unter dem Jacket sei erlaubt und Frauen "sind flexibler. Statt Hosenanzug können sie ja Rock und Strümpfe anziehen". Nackte Beine sind allerdings ein No-Go. "In den modernen Filialen gibt es allerdings Lüftungen oder Klima-Anlagen, so dass es da sogar angenehmer als draußen ist", sagt Rörig. Wo es das nicht gibt, werden Ventilatoren aufgestellt und allen Angestellten stehen kalte Getränke zur Verfügung.

Diesen Service gibt es auch für die Angestellten der Bayer AG - leger geht es dort vor allem am "Casual Friday" zu. Dann gibt es sowieso keinen Anzug- und Krawattenzwang, Jeans und T-Shirt wird man dennoch nicht auf den Fluren sehen. "Eine Stoffhose mit Hemd", so beschreibt Sprecher Hans-Bernd Schmitz die Erfordernisse für die männliche Kleiderwahl, die man als "Business Casual" bezeichnet. Auch die weiblichen Angestellten genießen dann mehr Freiheiten - an heißen Sommertagen besteht immerhin in den Büros kein Jackenzwang. "Angemessen" ist immer das Stichwort.

Während in der Konzernzentrale und beispielsweise bald auch im modernisierten K9 eine ökologische Klimatisierung für erträgliche Temperaturen sorgt, gelten in der Produktion genaue Vorschriften. "In den Rein-Betrieben, wo kein Stäubchen hinein darf, können Regeln natürlich nicht gelockert werden", sagt Schmitz. In den Büros hat Bayer Wasserspender aufgestellt und setzt auch auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter, nicht plötzlich im Strandoutfit zu erscheinen...

(irz)
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