Leverkusen Die Wuchtbrumme von Bayer 04

Leverkusen · Er ist wuchtig und brummt, der neue Tourbus der Werkself. Diese Woche ist er in Betrieb genommen worden. Angenehm für die Profis: Der schwarze Bayer-Blitz von der Firma Setra gehört als Modell in die Kategorie Top Class.

Heynckes bittet zum Trainings-Auftakt
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Die Wuchtbrumme ist da. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Er ist wuchtig und brummt, der neue Tourbus der Werkself. Und er ist sexy, so nachtschwarz und groß, wie er am Donnerstagabend vor den alten Bushallen des ehemaligen Busunternehmens Herweg am Hufer Weg in Lützenkirchen stand. "Unser alter Bus war da untergestellt. Der neue passt da nicht mehr rein, zu hoch", sagt Werkself-Busfahrer Heinz-Dieter Schick kurz und sachlich.

Und doch: In seiner Stimme klingt stolz mit und Begeisterung für sein neues Schätzchen. Das allerdings hat einen sehr langweiligen Namen: S416 HDH — so heißt eigentlich nichts, was man lieb hat. Heinz-Dieter Schick tut's offenbar trotzdem. Immerhin: Ein Busfahrer, das weiß jeder noch von der eigenen Klassenfahrt, ist besorgt um sein Gefährt, kümmert sich auch um dessen Pflege — wenn trotz Waschanlage nötig sogar noch per Hand.

Für den neuenBus dürfte Schick eine Leiter brauchen, um das Dach zu schrubben. Vorerst aber strahlt der Bus lupenrein, er ist erst am Mittwoch ins neue Amt eingeführt worden. Es ging zum Testspiel ins belgische Genk. Doch bis dahin sind's nur 130 Kilometer — eigentlich zu kurz für die Friedrichs, Kießlings und Adlers, um den technischen Schnickschnack an ihren Sitzen auszuprobieren. Bayer 04-Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink nennt das Infotainment. Dahinter verbergen sich unter anderem Monitore an den Sitzen, an denen jeder Werkselfer individuell etwa Filme ansehen,Musik hören oder "mal die Sportschau sehen" kann. Vielleicht sogar ins Internet gehen? Genau kann das Meinolf Sprink nicht sagen, denn der Bus ist sozusagen die rollende Umkleidekabine. Und da gilt: Unbefugten ist der Zutritt verboten.

Nicht befugt seien selbst Rudi Völler, Wolfgang Holzhäuser und er selbst, sagt Sprink., verrät aber so viel: Es gibt "keine Betten, aber recht flach zu stellende Sitze", eine "ganz gute Kücheneinrichtung, aber um Paul-Bocuse darin kochen zu lassen, reicht es nicht" und — das wäre für ein weibliches Team wohl noch einen Tick interessanter als für die Herren: Der neue schwarze Bayer-Blitz fasst im Vergleich zum Vorgänger die zweifache Menge Gepäck.

Vorne bei Heinz-Dieter Schick hinterm Lenkrad hat sich auch einiges getan: Aufprallschutz, Geschwindigkeitsregelanlage, Abstandsregler "Fahren muss ich aber immer noch selbst", sagt Schick verschmitzt. Den Bus von Innen sauberhalten muss er wohl wie jeder Busfahrer auch. Sind die Profikicker kleine Dreckspatzen? Schick bekräftigt: "Nein." Nachsatz: "Das ist reine Erziehungssache." Und die macht er offenbar so gut wie sein Vorgänger "Günni" Thiel. Die Wuchtbrumme soll ja auch ein ganzes Weilchen halten.

Erster Härtetest: Heute Abend muss Bayer-04-Busfahrer Schick nach Freiburg im Breisgau zum Flughafen, die Spieler abholen, die vom Spiel in Leipzig ankommen werden. Von dort chauffiert er sie ins Elztalhotel in Winden/Südschwarzwald, wo eine Woche Trainingslager ansteht.

Allerdings: Vom Euro-Airport Freiburg-Basel-Mulhouse sind es auch "nur" rund 95 Kilometer bis zum Trainingshotel. Schon wieder nicht genug Zeit zum Aussprobieren der technischen Ausstattung in der neuen schwarzen Wuchtbrumme.

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(RP)
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