Der Wochenkommentar Warum dem „Titan“ die Leverkusener egal sind

Leverkusen · Spielhallen und Wettbüros gehören möglichst nicht in Fußgängerzonen, denn sie mindern deren Attraktivität. Darin ist sich die Leverkusener Politik weitgehend einig. Doch sind ihr gesetzlich die Hände gebunden. Änderung ist nicht in Sicht. Sportpromis wie Oliver Kahn befeuern unterdessen mit Werbeaktionen munter das Geschäft der Wettanbieter.

 Der große Traum vom schnellen Geld: Oliver Kahn zeigt wie es geht. 

Der große Traum vom schnellen Geld: Oliver Kahn zeigt wie es geht. 

Foto: Tipico

Wetten, dass fast jeder mal von einem Lottogewinn geträumt hat. Und nicht Wenige auch schon versucht haben, mit ein paar Zahlenkombinationen ihr Glück zu machen. Betriebliche Wettgemeinschaften sprießen aus dem Boden, sobald eine Fußballweltmeisterschaft naht. Es wäre also töricht, das Glücksspiel zu verbieten. Denn es ist eben auch ein Spiel, und der Mensch ist ein Spieler. Doch darum geht es nicht bei der Frage, ob die Stadt es zulassen kann, dass Spielhallen, Wettbüros und Annahmestellen munter aus dem Boden sprießen. Gerade dort, wo sie am wenigsten hinpassen: in die Fußgängerzonen unserer Stadtteilzentren. Die Menschen – mit Ausnahme notorischer Spieler und der Betreiber – inklusive einer Mehrheit im Stadtrat wollen es nicht, doch sind der Verwaltung gesetzlich die Hände gebunden. Die Landesgesetze bieten eben Schlupflöcher und Spielräume für eine Wett- und Spiel-Industrie, die offenbar eine gute Lobby hat. Aktendeckel zu!