Leverkusen Die Schützen Bürrig/Küppersteg feiern - auch ohne die Kirmes

Leverkusen · Mit viel Musik zogen Pfingstsonntag die Schützen Quettingen, Lützenkirchen, Wiesdorf, Schlebusch, Hitdorf und Bürrig-Küppersteg mit insgesamt rund 300 Mitgliedern von Küppersteg nach Bürrig und läuteten damit den gemeinsamen Teil des diesjährigen Schützenfestes Bürrig-Küppersteg ein.

 Siegt gegen sechs Konkurrenten: König Tennior (hier mit Anja Thum).

Siegt gegen sechs Konkurrenten: König Tennior (hier mit Anja Thum).

Foto: UM

"Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Bürrig-Küppersteg 1878 pflegt das Motto "Brauchtum, Sitte, Glaube, Heimat", erinnerte Ralf von Rath, der 2. Schießmeister. Leider könnten insbesondere junge Leute sich nicht mehr mit diesen Werten identifizieren. Die Folge? "Konstanter Nachwuchsverlust - und das trotz Werbung und persönlicher Ansprache".

Nur noch vier Jungschützen

Nur vier Jungschützen im Alter bis 24 Jahren sind der Bruderschaft geblieben, deren Mitglieder im Schnitt zwischen 48 und 50 Jahre alt sind. Einer von ihnen ist der 22-jährige Christian Thum, amtierender Jungprinz. Er ist aus eigenem Antrieb den Schützen beigetreten, als erster seiner Familie. "Ich bin ein Vereinsmensch", begründete er seine Entscheidung. "Es ist für mich sehr wichtig, dass hier die Traditionen gepflegt werden". Etwas traurig musste Vorsitzender Anton Schmitz in der Festschrift berichten, dass sich nach 2011 auch in diesem Jahr keine Kirmes für die Pfingsttage und das Schützenfest verpflichten ließ. Auch die Tiroler Musiker sind nicht mehr dabei. Ein Grund: Sie seien zu teuer.

Mathias Tennior, zweiter Brudermeister, vertrat am Sonntag den ersten Brudermeister, der aus beruflichen Gründen nicht beim Umzug dabei sein konnte. Damit alles reibungslos funktionierte, waren jede Menge Vorbereitungen notwendig. Planen, organisieren, Anträge stellen. "Nach dem Schützenfest ist vor dem Schützenfest", scherzte Mathias Tennior. "Wir planen bereits lange im Vorfeld und stellen im Januar auf unserer Jahreshauptversammlung meist schon den Plan für das Schützenfest im Sommer vor". Schließlich gebe es stets viel zu tun: eine Straßennutzungsgenehmigung müsse beantragt, eine Polizeieskorte zur Absicherung des Umzugs erbeten und die Feierlichkeiten geplant werden.

Tipps zur Kirmes gesucht

Natürlich durfte neben einem Frühschoppen und musikalischer Unterhaltung durch mehrere Musikkapelle auch das traditionelle Schießen, speziell um die Königswürden, nicht fehlen. Dazu gebe es sehr eindeutige Vorschriften, erklärte Schießmeister Ralf von Rath: "Alle drei Jahre kontrolliert die Polizei stichprobenartig unsere Waffen". Zudem müsse stets darauf geachtet werden, dass keine Querschläger fliegen.

Nun beginnen in der Schützenbruderschaft Bürrig-Küppersteg wohl bereits die Planungen für das Schützenfest 2013 - ganz nach dem Motto: Nach dem Fest ist vor dem Fest. Die Festorganisatoren suchen noch Ratschläge, wie sie wieder eine Kirmes zum Schützenfest anbieten können.

(RP)
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