Leverkusen Die Riesen-Sprechstunde

Leverkusen · 73 Leverkusener Ärzte öffnen am 16. August die größte Arztpraxis der Welt im Forum. Beim ersten „Tag der ambulanten Medizin“ gibt’s Vorsorgeuntersuchungen und Informationen satt rund ums Thema Haus- und Facharzt.

Karl Lauterbach sollte sich den 16. August freihalten für einen Ausflug ins Forum. Da präsentieren die von Lauterbach und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt gern in die Mangel genommenen niedergelassenen Ärzte ihr Leistungsspektrum. Es wird der erste „Tag der ambulanten Medizin“ in Leverkusen.

Die begehbare Prostata erkunden

Anders formuliert: 73 Ärzte aus der Stadt halten in der wohl größten Arztpraxis der Welt Samstagssprechstunde, bieten in allen medizinischen Fachrichtungen Untersuchungen an, halten Vorträge etwa über Raucherentwöhnung, Nahrungsmittelallergien und die Malässen des Alters und haben äußerst praktisches Anschauungsmaterial aufgebaut. Vor dem Forum steht das Mammamobil. Dort gibt’s Tipps zur Mammografie, während sich Herren in der begehbaren Prostata, es handelt sich um ein Modell, umsehen können. Mindestens 2000 Besucher wünschen sich die Organisatoren – als Mutmacher für weitere dieser Tage. Und auch, „damit die Leverkusener mit gutem Vertrauen in die ambulante Medizin nach Hause gehen können“, betonte Thomas Eusterholz, Augenarzt und Mitorganisator.

Bestens über das Thema informiert werden sollten interessierte Einwohner Nordrhein-Westfalens schon vergangenes Jahr bei einer ähnlichen Veranstaltung in Düsseldorf. Die scheiterte aber aus organisatorischen Gründen. Bernhard Rappert, Leverkusener Kardiologe und federführender Organisator, ließ aber die Idee, auch so etwas auf die Beine zu stellen, nicht mehr los. Er begeisterte zuerst seinen Verein „Regionales Praxisnetz Leverkusen“, dann die Kreisstelle der Ärztekammer Nordrhein, das Regionale Gesundheitsnetz und die Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Eine ungewöhnliche Gemeinschaft, gestand Eusterholz, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, ein, „aber genau das wollten wir demonstrieren: Alle vier Organisationen stellen gemeinsam etwas auf die Beine.“

Kleiner Dank an die Helferinnen

Die Angebote in der Mega-Praxis – auch zu alternativen Behandlungsmethoden (Traditionelle Chinesische Medizin, Homöopathie, Blutegelbehandlung) und Psychotherapie sind kostenfrei. „Für die Untersuchungen erheben wir fünf Euro“, sagte Rappert. „Wir möchten den Helferinnen, die ihren Samstag opfern, einen kleinen Obolus zukommen lassen.“

Der Tag finanziert sich über Sponsoren, die Miete fürs Forum zahlt die KV. Für Musik sorgen die Musikschule, „The Blueboys“ und der Leverkusener Arzt Jens Hartmann mit seiner Band Bluestransfusion. „Für Kinder gibt’s ein nichtmedizinisches Programm“, betonte Rappert. Dann kann ja Karl Lauterbach seine Familie mitbringen.

(RP)
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