Leverkusen Die neue BIS heißt „Currenta“

Leverkusen · Ein halbes Jahr dauerten die Überlegungen für die neue Firmierung von Bayer Industry Services und Chemiepark. Mit der neuen Identität soll die Selbständigkeit unterstrichen und der EU-Markt erobert werden.

"Currenta" wird vorgestellt
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Foto: Ralph Matzerath

Dr. Klaus Schäfer, Chef der Bayer Industry Services (BIS), hatte gestern gewisse Ähnlichkeit mit James Bond. Dem fiktiven Helden wird das Motto zugeschrieben: "Die Welt ist nicht genug". Seit gestern darf man Klaus Schäfer zuschreiben: "Deutschland ist nicht genug". Schäfer will BIS zum führenden Chemieparkmanager und -betreiber ganz Europas machen. Dazu braucht es eine Imagekampagne. Und die braucht zuerst mal einen neuen, ebenso sympathischen wie dynamischen Namen — "Currenta", sagen die BIS-Currenta-Manager.

Um kurz nach 14 Uhr ließ Schäfer die neue Firmierung per aufwändig gemachtem Imagefilm der BIS vor der Presse in Wiesdorf verkünden, um 15 Uhr erfuhren die derzeit 5000 Mitarbeiter von der neuen Identität. Das kleine Trüppchen Eingeweihter hatte bis zur letzten Minute dichtgehalten. "Mich erstaunt, dass es noch nicht mal Gerüchte auf unseren eigenen Fluren gab", plauderte Schäfer aus dem Nähkästchen.

Entstanden sei das Wort aus dem lateinischen Verb "currere" für "laufen" und dem englischen Wort "current" für "aktuell", kurz eben für die Dynamik, erläuterte Jürgen Gemke, Chef der Kommunikationsabteilung. Schäfer wurde salbunsgvoll: "Das ist nicht nur die Verkündung eines neuen Namens. Das ist die Marschrichtung für die Zukunft. Es geht um eine neue BIS."

Keine Werksverwaltung mehr

Längst sei man nicht mehr die Werksverwaltung von Bayer, sondern ein moderner Chemieparkmanager und Dienstleistungsanbieter in den weiteren vier Bereichen Energie, Umwelt, Sicherheit und Services. "Deswegen haben wir einen Bayer-neutralen Auftritt gewählt", sagte Schäfer. Dazu gehört auch ein neues Firmenemblem: ein Topos, das einer Sonne mit Strahlenkranz ähnelnde Zeichen, das in Landkarten Aussichtsorte und Standpunkte markiert.

Ein Zeichen für Selbstbewusstsein und Zuverlässigkeit. Ganz weg von tradierten Werten marschiert BIS unter neuer, übrigens kürbisoranger Flagge denn aber trotz eindringlichem Bekenntnis zur absoluten Selbständigkeit nicht. Zum einen bleiben Bayer und Lanxess unverändert mit 60 beziehungsweise 40 Prozent Eigentümer, zum anderen "wird es keine Loslösung von der bisherigen Qualität geben", betonte Klaus Schäfer.

Harte Konkurrenz

Im selben Zuge verkündete der Unternehmensleiter auch den neuen Namen des Chemieparks: Chempark (gesprochen: Kempark) wird er ab kommendem Jahr an allen Standorten (Leverkusen, Krefeld, Dormagen) heißen. Untertitel: Europas Chemiepark. Auch der Name auf sommerabendblauem Untergrund will Selbstbewusstsein, Sicherheit, Internationalität suggerieren. Die Werbekampagne für die neuen Marken Currenta und Chempark steht in den Startlöchern. Ob sie Schäfers Traum von der Spitzenposition in Europa lostreten und die harte Konkurrenz auf diesem Sektor bange machen kann — abwarten.

(RP)
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