Leverkusen "Die Leuten denken, das ist eine Rennstrecke"

Leverkusen · Kaum hatten sich die Polizisten in der Dhünnstraße in Wiesdorf aufgestellt, wurden auch schon zwei Autofahrer geblitzt. Beim zweiten Blitz-Marathon ging es am Dienstagmorgen in Wiesdorf zwar nicht so rasant weiter, aber durch die Messungen wird entlang des Schulwegs deutlich langsamer gefahren.

Blitz-Marathon an der Don-Bosco-Schule
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Blitz-Marathon an der Don-Bosco-Schule

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Foto: Ines Rzepka

"Ich bin auch kein Engel am Steuer, aber in einer 30-Zone sollte man langsam fahren", sagt "Messpate" Horst Zimmermann, der hier häufig auf dem Weg zu seinen Enkeln vorbeikommt. Er hat wie sechs weitere Bürger die Dhünnstraße als Messpunkt für den Blitz-Marathon vorgeschlagen. "Das ist die meistgenannte Stelle in Leverkusen und auch Köln", sagt dazu der leitende Verkehrsdirektor Helmut Simon.

In der Nähe liegen zwei Kindergärten - auch der Sohn von Horst Zimmermann kommt während der Messung vorbeigefahren, der Enkel winkt lachend vom Rücksitz. 24 km/h war Zimmermann jr. nur langsam, wie das Lasergerät in Sekundenbruchteilen anzeigt. Auch die meisten anderen Autofahrer scheinen gewarnt zu sein oder erkennen die Messstelle rechtzeitig.

Drei Verstöße kommen in der ersten Stunde zwischen 7.30 und 8.30 Uhr zusammen. "Das finde ich trotzdem viel, dafür das in der Zeit so wenig Autos vorbei gekommen sind. Ich dachte, dass es weniger sein wird", sagt Simon und betont: "Es gibt keine Raserstrecken, nur Raser." Im Vorjahr habe es hier 43 Unfälle gegeben, in diesem Jahr schon 14. Allerdings nicht alle im Zusammenhang mit zu hoher Geschwindigkeit.

Zimmermann ist sich derweil sicher, dass hier an anderen Tagen viel schneller gefahren wird. "Die Leute denken, das ist eine Rennstrecke", sagt er. "Wenn ich andeute, dass die Autofahrer langsamer fahren sollen, tippen sie sich an den Kopf oder zeigen mir den Stinkefinger." Er bekommt von Einsatzleiter Fritz Weber gezeigt, wie das Lasergerät funktioniert und darf selber mal "abdrücken" - es ist jedoch gar nicht so leicht, mit dem roten Punkt auf das Kennzeichen zu zielen.

Zeitgleich wurde am Montagmorgen auch an der Hitdorfer Straße am Marktplatz gemessen - auch hier sind nur 30 km/h erlaubt, doch der Durchgangsverkehr hat es häufig eilig. "Da wurden wir oft von den Bürgern angesprochen, die die Aktion loben", sagt Weber. Ab 10.30 Uhr wird an den Schulen in der Elbestraße und Am Steinberg kontrolliert.

(irz)
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