Leverkusen Die dritte Gesamtschule kommt

Leverkusen · In der Ratssitzung ist gestern Nachmittag die Entscheidung gefallen. Die Schullandschaft in Leverkusen wird sich in Zukunft verändern. Die Politiker diskutierten kontrovers.

Die Weichen für eine dritte Gesamtschule in Leverkusen sind gestellt. Mit den Stimmen von SPD, Bürgerliste, OWG-UWG, Grünen und Pro Op (gegen CDU und FDP) sprach sich der Rat dafür aus, das für die Errichtung der dritten Gesamtschule (Neukronenberger Straße) notwendige Genehmigungsverfahren einzuleiten.

Er könne nicht verstehen, dass es einen angeblichen Elternteil gebe, der die dritte Gesamtschule wolle, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Hupperth. Es habe dazu eine Befragung gegeben. „Und die wurde seitens der Verwaltung selbst als nicht voll aussagefähig bezeichnet.“ Es kämen im Stadtgebiet auch nicht die erforderlichen Schülerzahlen zusammen, erklärte der CDU-Politiker. „Und eine Kooperation mit Nachbarkommunen wollen und brauchen wir nicht.“

Es sei ihm auch unbegreiflich, fuhr Hupperth fort, „dass der Rat unter anderem die Auflösung der Hauptschule Neukronenberg beschließt, bevor die Stellungnahme der Schule überhaupt eingegangen ist“.

„Kein Popanz um die Kosten“

Jedes Kind habe ein Recht auf beste Schulausbildung, die ihm durchgängig und durchlässig höchstmögliche Bildungsabschlüsse sichere, sagte Eva Lux (SPD). Von den insgesamt 350 Ausbildungsberufen stünden mittlerweile noch ganze 20 für Hauptschüler offen. Und diese Realität werde auch mit honorigen Stärkungsmaßnahmen nicht gerechter und akzeptabler, meinte die SPD-Politikerin. Bildungsabschlüsse müssten eine Stärkung erhalten. „Die Einrichtung einer weiteren Gesamtschule in Leverkusen ist ein Schritt in diese Richtung. Und die Ratsmehrheit will diesen Schritt gehen“, erklärte Lux. Die Anträge von CDU und FDP wollten das Genehmigungs-Antragsverfahren mit unterschiedlichen Begründungen aussetzen oder aufhebeln, so die SPD-Politikerin. Diese Versuche dürften allerdings ins Leere laufen.

Man sollte keinen Popanz um die Kosten für eine dritte Gesamtschule machen, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Walter Mende. Das seien rund elf Millionen Euro. Aber der Prozess gehe ja über neun Jahre. „Wir fangen doch erst einmal mit der 1. Klasse der neuen Gesamschule an.“ Somit werde das Geld doch über die ganzen Jahre verteilt.

Keine Emotionen schüren

Er warne davor, die Emotionen zu schüren, erklärte Gerd Wölwer von den Grünen. Er habe das schon einmal erlebt. „Das war, als die zweite Gesamtschule in Schlebusch errichtet wurde.“ Auch damals habe man mit den Ängsten der Lehrer und Schüler gespielt.

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(RP)
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