Leverkusen Die Bahn will den Rialto-Boulevard mieten

Leverkusen · Oberbürgermeister Buchhorn und die Fraktionschefs haben leise Überlegungen zur Zukunft von Wiesdorfs Bahnhofs-Areal angestellt. Die Bahn hat Interesse am Rialto-Boulevard, ein Investor an einem Hotel-Bau in Bahnhofsnähe.

 Auf der Suche nach einer glänzenden Zukunft für die Innenstadt der Großstadt Leverkusen schlagen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Fraktionsspitzenvertreter eine Kooperation mit der Deutschen Bahn vor.

Auf der Suche nach einer glänzenden Zukunft für die Innenstadt der Großstadt Leverkusen schlagen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Fraktionsspitzenvertreter eine Kooperation mit der Deutschen Bahn vor.

Foto: Ulrich Schütz

Der Bahnhof Wiesdorf ist "kein Husarenstück der Erbauer", sagt Reinhard Buchhorn. Könnte aber ein geglücktes Husarenstück werden. Wenn die Ideen, die der Oberbürgermeister bei einem als vertraulich eingestuften Treffen mit Fraktionschefs, Bürgermeistern, Dezernenten und Bezirksvorstehern besprochen hat, umgesetzt werden. Durchgesickert ist doch etwas. Buchhorn brachte daraufhin gestern Licht ins Dunkel in Sachen Bahnhofsareal in Wiesdorf.

So gibt es bei der Stadt schon länger Überlegungen, im Zuge des RRX-Streckenbaus in Wiesdorf den Busbahnhof zu verkleinern. "Wir haben Anfragen von jemandem, der in Bahnhofsnähe ein Hotel errichten möchte. Das könnte zwischen B 8 und Busbahnhof entstehen. Zudem will die Bahn den Rialto-Boulevard mieten, um dort Geschäfte unterzubringen, die üblicherweise in größeren Bahnhöfen vertreten sind", berichtet Buchhorn. Er habe vor drei Jahren betont, dass er sich eine Überdachung vom Boulevard bis zum Bahnhof vorstellen kann. Die Bahn hätte Interesse daran, auch dort Geschäfte zu etablieren.

Für den Rialto-Boulevard habe die Bahn ein Mietangebot gemacht, das aber unter dem liege, was die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) derzeit an Mieteinnahmen dort erziele. Mit der Bahn soll noch einmal gesprochen werden. Sollte dann noch ein Differenzbetrag bestehen, müsse das die Stadt verkraften "als ihren Beitrag zur Stadtentwicklung in Wiesdorf", sagt Buchhorn.

Und: "Die WGL ist die kerngesundeste Tochter der Stadt." Die Politiker, die bei der Runde anwesend waren, seien mit ihm zu diesem Komplex einer Meinung gewesen.

Für das Bahnhofsgebäude kann sich Buchhorn eine einstöckige so genannte "Green Station" nach dem Vorbild in Kerpen-Horrem vorstellen. "Darauf aufgesetzt könnte es einen mehrstöckigen Verwaltungsbereich geben, wo etwa der Personalbereich aus Manfort untergebracht werden könnte," überlegt Buchhorn laut. Dadurch würde sich eine soziale Kontrolle des Bahnhofs ergeben. Ein Hausmeisterdienst könnte sich auch um das Umfeld kümmern, dort für Sauberkeit sorgen.

"Das ist unsere Stadt, wir müssen dafür selbst Sorge tragen", mahnt der Oberbürgermeister an. Vor einem Jahr habe er mit WGL-Chef Wolfgang Mues zu dem Thema einmal gesprochen. Die WGL kommt als Bauherr infrage. Mues kann sich vorstellen, "dass die WGL sich mit der Deutschen Bahn so einer Bauaufgabe stellen könnte. Wir können auch Bürogebäude erstellen und verwalten, auch wenn wir bisher noch keinen Bahnhof gebaut haben", sagt Mues auf Anfrage. Immerhin hat die WGL ihren eigenen Dienstsitz gebaut, verwaltet unter anderem das Gebäude der Wirtschaftsförderung in Manfort.

Buchhorn nannte die Ideen rund um den Wiesdorfer Bahnhof "den positivsten Stadtentwicklungsansatz", um den Bereich ansprechend und sinnvoll zu gestalten.

Ähnliches will er auch in Opladen durch ein Gebäude an der gerade entstehenden Bahnhofsbrücke erreichen. Das könnte ebenfalls die WGL bauen. Die Stadt würde wie in Wiesdorf Ankermieter. Hier kann sich Buchhorn Mitarbeiter der Bauverwaltung oder von der Miselohestraße vorstellen. Die sollen auch mehr Leben in die Fußgängerzone bringen. So wie es durch Mitarbeiter und Amtsbesucher im Verwaltungsgebäude Goetheplatz geschehe.

Feuer auf dem Rialto-Boulevard in Leverkusen
22 Bilder

Feuer auf dem Rialto-Boulevard in Leverkusen

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Buchhorn betont, dass es sich bisher nur um Ideen und Überlegungen handele. Beschlüsse seien bei dem Treffen nicht gefasst worden, auch wenn ihm das nun Erhard Schoofs (Bürgerliste) vorgeworfen habe. "Es ist nur der Versuch, bei etwas Positivem in der Politik vorzufühlen."

(RP)
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