Leverkusen Dichtheitsprüfung: TBL klären auf

Leverkusen · Im "Haus der Familie" an der Elsbachstraße konnten sich Hauseigentümer jetzt aus erster Hand darüber informieren, was sie bei der Dichtheitsprüfung ihrer Kanal-Anschlüsse alles beachten müssen. Ein TBL-Experte gab viele Tipps.

 Bei der Kanalsanierung im so genannten Inliner-Verfahren werden schadhafte Stellen durch einen Gewebeschlauch überbrückt.

Bei der Kanalsanierung im so genannten Inliner-Verfahren werden schadhafte Stellen durch einen Gewebeschlauch überbrückt.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Das Wort "Dichtheitsprüfung" schwebt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen vieler Hauseigentümer. Alle reden davon, doch noch immer wissen nur wenige Näheres. Jetzt nutzten die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) einmal mehr die Gelegenheit, um im "Haus der Familie" an der Elsbachstraße aufzuklären.

Leverkusen: Dichtheitsprüfung: TBL klären auf
Foto: KLXM

Als Referent war Thomas Klein vor Ort. Unter anderem erläuterte er Hintergründe, sprach über Kosten und stellte diverse Sanierungsmethoden vor. "Abwasserleitungen müssen dicht sein", fordere laut Klein der Gesetzgeber zum Schutz des Grundwassers und des Bodens vor undichten Abwasserleitungen.

Teerstrick-Leitungen oft betroffen

Betroffen seien vor allem ältere Leitungen, bei denen Leitungsmuffen mit Teerstricken abgedichtet wurden. Dennoch seien auch alle anderen Hauseigentümer verpflichtet, Hausanschlüsse bis Ende 2015 erstmals auf Dichtheit zu überprüfen.

Bevor man wisse, wie man vorgehen könne, sollte man zunächst die vorhandenen Abwasserleitungen kennen, empfahl der Referent. Wer keine entsprechenden Unterlagen besitze, könne beim Fachbereich Bauaufsicht nachfragen.

Zu Beginn müssen alle Abwasserleitungen durch eine beauftragte Fachfirma (eine Liste mit Adressen halten die TBL bereit) gereinigt, später mit Hilfe einer Spezialkamera inspiziert werden. Denn vor der eigentlichen Dichtheitsprüfung gelte es, sämtliche Schäden zu beheben. Für leichte Defekte gebe es drei spezielle Verfahren, für die zwischen 3700 und 5250 Euro pro Gebäude berechnet würden.

Beim so genannten Berstlining-Verfahren wird das defekte Altrohr zerstört und ins umgebende Erdreich verdrängt, bevor die Firma ein neues Rohr einzieht. Als zweite Möglichkeit bietet sich das — ebenfalls grabenlose — Schlauchlining-Verfahren an, bei dem defekte Leitungen von innen ausgekleidet und schadhafte Stellen durch einen Gewebeschlauch überbrückt werden.

Ferner lassen sich Leitungen und Schächte mit dem Flutungsverfahren abdichten. Sind alle Leitungen repariert, muss im nächsten Schritt die Dichtheit geprüft und vollständig dokumentiert werden.

Nachweis aushändigen lassen

Auf jeden Fall, riet der Referent, sollte man sich den Nachweis darüber aushändigen lassen, um ihn bei der Stadt einzureichen. Bei Fragen stehen die Technischen Betriebe zur Verfügung: Tel. 0214 406-6661.

(kno)
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