Nach langem Streit Dhünnweg auf dem Deich soll wieder geöffnet werden
Leverkusen · (bu/LH) Der seit dem Frühjahr 2019 gesperrte Fußweg über den Schlebuscher Deich entlang der Dhünn kann voraussichtlich Anfang Februar wieder freigegeben werden. Das meldet die Stadtverwaltung. Zuvor werden innerhalb der nächsten zwei Wochen an den bruchgefährdeten Pappeln die Kronen geschnitten, um so die Gefahr abfallender Äste zu verringern.
„Die Arbeiten werden im Auftrag der Technischen Betriebe in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde und dem Fachbereich Stadtgrün witterungsabhängig bis Ende Januar durchgeführt“, heißt es weiter.
Damit endet ein monatelanger Streit um den sonst stark frequentierten Weg auf dem Dhünndeich zwischen Kreisverkehr Odenthaler Straße und Dhünnbrücke Höhe Haus Nazareth. Die Stadt hatte den Weg gesperrt, Passanten hatten dies ignoriert, teils die Absperrungen aufgebogen, um auf den Weg zu kommen. Die Stadt hat daraufhin die Sperranlagen verstärkt, legte auch dicke Findlinge davor.
Die FDP hatte „solche unschönen und auch bürgerunfreundlichen Ereignisse“ kritisiert und vorgeschlagen, den Dhünndeich auf der Nordseite – analog dem Gelände auf der Südseite des Flusses – zum Waldgebiet zu erklären. Damit wäre die vermeintliche Verkehrssicherungspflicht nicht mehr gegeben, argumentierte die FDP.
Im Streit um den gesperrten Spazierweg schlugen den Wellen hoch. Der FDP-Bezirkspolitiker Benedict Vennemann hatte dabei schweres verbales Geschütz aufgefahren und Vergleiche mit dem „Kalten Krieg“ angestellt: „Die wehrhafte Verwaltung hat bislang noch jedes Loch im Eisernen Vorhang schnell wieder verschlossen und umgehend weiter aufgerüstet. Die Sperranlagen werden immer massiver; mittlerweile versperren sogar Findlinge Bürgern den Weg, die es wagen, die Sperranlagen zu umgehen. Reden wir von Panmunjom oder von der Trump-Mauer an der Grenze zu Mexiko? Nein, es geht um die letzte innerdeutsche Grenze: der Dhünndeich in Schlebusch!“