Eingriff in Giftmülldeponie Für den Ernstfall in der Dhünnaue gerüstet

Leverkusen · Straßen NRW hat Stadtwunsch 13 Container mit Absperrmaterial postiert. Zeitnaher Eingriff in Deponie.

 Die Container von Straßen NRW mit Absperrmaterialien stehen an 13 Stellen im Stadtgebiet, hier an der A 59.  Foto: Uwe Miserius

Die Container von Straßen NRW mit Absperrmaterialien stehen an 13 Stellen im Stadtgebiet, hier an der A 59. Foto: Uwe Miserius

Foto: Uwe Miserius

Sie stehen an Autobahnauffahrten und an Kreuzungen. Seit einiger Zeit zieren orangefarbene Container das Stadtbild Leverkusens. Winterausrüstung für die TBL-Mitarbeiter? Streusalz? Strom? Die richtige Antwort kennt Timo Stoppacher, Sprecher der Autobahnbehörde Straßen NRW. Und sie hat nichts mit dem Vorgenannten zu tun. Die Antwort führt zur ehemaligen, teils mit giftigen Materialien belasteten  Mülldeponie Dhünnaue nahe Neulandpark und A59-Auffahrt. Dort wird Straßen NRW im Zuge des Rheinbrückenbaus und der Verbreiterung der A1 auf vier Spuren je Richtung zeitnah noch ein zweites Mal in die Deponie eingreifen (wir berichteten). Die Sicherheitsvorkehrungen dafür sind hoch, derzeit wird die Baustelle eingehaust und vorbereitet. Die orangefarbenen Container haben damit zu tun.

„Wir sind mit dem Aufstellen der Container einer Forderung der Stadt nachgekommen“; berichtet Stoppacher. „Über das Stadtgebiet verteilt stehen 13 solcher Container.“ Vorrangig an Kreuzungen, von denen Strecken in Richtung Dhünnaue führen. Inhalt der Container: Warnbaken mit Leuchten und deren Akkus, Sperrhinweise, Schilder, die auf die Durchfahrtssperrung hinweisen. Alles für den Fall, des Falles, der heißen könnte: Großschadensereignis an der Dhünnaue. Gesperrt würden die Zufahrten, aber auch die nahegelegenen Straßen wie Rheinallee, Olof-Palme-Straße, der Westring, „zudem die A59 ab Monheim-Süd und die A1 in dem Bereich“, sagt der Sprecher. Und er erläutert weiter: Sollte sich ein solches Ereignis – vom dem Straßen NRW sich sicher ist, dass es nicht eintreffen wird –  während der Dienstzeiten der Straßenmeisterei ereignen, öffnen die Mitarbeiter die Container und postieren den Inhalt. Ist die Straßenmeisterei nicht besetzt, etwa am Wochenende oder nachts, hat auch die Feuerwehr Leverkusen Schlüssel für die Container und übernimmt den Aufbau. „Gemeinsam mit dem Absicherunsgunternehmen“, sagt Stoppacher. Zur Erklärung: Mitarbeiter solcher Firmen stellen zum Beispiel auch auf den Autobahnen im Auftrag von Straßen NRW Baken bei der Baustelleneinrichtung auf.

Gleichzeitig setzen in so einem Fall Warnmechanismen ein wie Hinweise im Radio für die Bevölkerung und die Alarmierung durch die Warn-App Nina.

Timo Stoppacher betont nochmals, dass seine Behörde sicher ist, dass solche Szenarien nicht eintreten werden. „Wir schließen das durch unsere Arbeit aus.“ Wie Anfang des vergangenen Jahres auch kommt beim bevorstehenden Eingriff in die belastete Alt-Deponie ein umfangreiches Sicherheitskonzept zum Tragen. Dazu gehören eine mehrstufige Abluftruftreinigungsanlage, Schutzanzüge und Atemschutzgeräte für die Mitarbeiter vor Ort, eine aufwendige Messtechnik mit Gas- und Feinstaubanzeigern, Schleusen und etliches mehr. Es sieht aber nicht so, dass Straßen NRW pures Gift aushebe, sondern eben teilweise belastetes Material, verdeutlicht der Sprecher.

Bis Mitte 2019 sollen die Eingriffe abgeschlossen sein

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