Karneval in Leverkusen Designierter Karnevalsprinz hat Corona

Leverkusen · Marijo I. (Klasic) ist seit Freitag in Quarantäne. Die Prinzenproklamation ist zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Es solle ein Ersatztermin gefunden werden.

 Da wusste Prinz Marjo I. noch nicht, dass er Corona-positiv ist.

Da wusste Prinz Marjo I. noch nicht, dass er Corona-positiv ist.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es waren nur ganz wenige Veranstaltungen, die Marijo I. als designierte Leverkusener Tollität in dieser Session bislang absolvieren konnte. Und plötzlich ist es auch damit vorbei. Denn Prinz Karneval hat sich mit dem Corona-Virus infiziert und ist schon seit Freitag in Quarantäne.

„Ich bin immer positiv drauf“, bestätigt der Prinz bei einem Telefonat lachend und mit einem Hauch von Galgenhumor. „Da hatte ich noch gehofft, dass es mich nicht erwischt und schon ist es passiert.“ Allerdings habe er nur leichte Erkältungssymptome wie Husten und Schnupfen. Er informiere jetzt die Gesellschaften und seine Kontakte, sagte der selbstständige Elektromeister aus Küppersteg. „Schließlich möchte ich nicht als ‚Corona-Prinz‘ in Erinnerung bleiben“, ergänzte Marijo I. (Klasic). Das Gesundheitsamt sei ebenfalls informiert und habe die Kontaktverfolgung bereits eingeleitet. Betroffene könnten mit einem Anruf der Behörde rechnen und würden ein kurzfristiges Angebot zum PCR-Test sowie weitere Informationen bei einem positiven Ergebnis erhalten. Er selber werde am Donnerstag erneut getestet, um zu prüfen, ob sich die Diagnose bestätige.

Einerlei, was dabei herauskommt: Die für Samstag geplante Prinzenproklamation im Forum ist abgesagt. Darauf haben sich der Vorstand vom Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) bei einer Dringlichkeitssitzung mit Oberbürgermeister Uwe Richrath trotz immenser finanzieller Einbußen geeinigt. „So traurig es auch ist“, kommentierte FLK-Präsident Thomas Lingenauber, „aber wir haben eine große Verantwortung.“ Gesundheit sei das allerwichtigste. Sicherheit im Karneval stehe an oberster Stelle, betonte Lingenauber.

Zur Absage hätten letztlich viele verschiedene Faktoren geführt. In erster Linie natürlich die extrem steigenden Inzidenzzahlen und Sicherheitsbedenken der Veranstalter. Hinzugekommen seien „nicht unerhebliche Stornierungen“ von verunsicherten Gästen und Ehrengästen. „Um einigermaßen Stimmung im Forum zu haben, sind mindestens 500 Besucher notwendig. Alles andere funktioniert nicht“, erklärte Lingenauber.

Die Prinzenproklamation ist somit zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Man werde alles dafür tun, sagte der FLK-Präsident, einen Ersatztermin zu bekommen, um die Veranstaltung doch noch irgendwie realisieren zu können. Lingenauber: „Wir sind dazu wild entschlossen und schauen uns sofort nach Alternativen um. Wenn die Proklamation nicht im Jahr 2021 gelingt, dann zumindest Anfang 2022.“ In diesem Jahr gibt es für Thomas Loef, Geschäftsführer beim FLK und Komitee Opladener Karneval (KOK), jedenfalls keine Alternativen mehr. Im Gegenteil: „Ich empfehle allen Leverkusener Gesellschaften, die für November geplanten Veranstaltungen abzusagen“, verdeutlicht Loef. Einige Gesellschaften haben schon reagiert. Die für Donnerstag, 18. November, vorgesehene KOK-Sessionseröffnung und die für Samstag, 27. November, vorbereitete Flüstersitzung der Rheindorfer Burgknappen sind gestrichen.

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