Kommentar Der Zug ist abgefahren - träumt ruhig weiter

Der von Toni Blankerts aus dem Archiv gezogene Straßenbahn-Netzplan zeigt es: Kommunen und Politiker haben sich schon oft um die Verbesserung des Bahn- und Busverkehrs gekümmert. Letztlich setzte sich in Leverkusen der Busverkehr durch. Das kann man heute angesichts der Umweltbelange bedauern, aber die Rückkehr zur Straßenbahn ist für unser Stadtgebiet auf weiten Strecken kaum durchsetzbar, es fehlt an Platz. Alles andere ist Träumerei.

Sicherlich lässt sich entlang des Chemparks von Flittard (wenn denn die Kölner die Bahn bis dahin ziehen) die Strecke schnell bauen. Auch die Verlängerung bis zum Busbahnhof Wiesdorf ist auf den relativ breiten Straßen realisierbar. Allerdings: Damit würde eine Parallelstrecke zur S-Bahn gebaut. Macht das Sinn? Von Wiesdorf nach Opladen wird es dann richtig eng. Die Straßenbahn müsste dicht an Wohnhäusern vorbei geführt werden. Dies gilt auch für die gewünschte Strecke durch Schlebusch bis zum Klinikum. Ob das die Bürger mitmachen, den unvermeidlichen Lärm und die Erschütterungen in den Häusern? Sehr fraglich. Vor allem: Die Planer müssten insgesamt beweisen, dass Straßenbahnlinien in Leverkusen deutlich schneller als Busse sind und nicht mit allen anderen im Stau stecken. Erst dann lohnt sich der Neubau einer wahrscheinlich doch zweigleisigen Strecke.

Bisher sind einige Politiker zwar euphorisch, die Zweifel an den Plänen sind aber noch enorm. Ulrich Schütz

(RP)
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