Leverkusen Der Neulandpark feiert Geburtstag

Leverkusen · Er ist der größte und der jüngste Park in Leverkusen. Am 25. und 26. April wird mit nostalgischem Jahrmarkt gefeiert.

Tausende feiern im Farbenrausch beim Holi-Festival
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Foto: Miserius, Uwe

Er ist der jüngste Park Leverkusens und trotzdem feiert er schon runden Geburtstag: Zehn Jahre wird der Neulandpark alt. Das wird gebührend gefeiert mit einem Frühlingsfest und einem nostalgischen Jahrmarkt am Wochenende 25. und 26. April.

Der Neulandpark entstand 2005 auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau. Das 25 Hektar große Areal wurde aufwendig gestaltet mit Rasenfalten und Terrassen, Beeten und Wegen, Wasserspielen und Spielplätzen. Nichts erinnert mehr daran, dass der Neulandpark seine Existenz einer Deponie verdankt, die hier über Jahrzehnte den Boden und den Rhein verseucht hat. In den 1920er Jahren beschlossen Bayer und die Stadt Wiesdorf, an dieser Stelle des Rheins eine Mülldeponie zu bauen, die gleichzeitig als Damm gegen das Hochwasser des Rheins dienen sollte.

Ab Mitte der 50er Jahre wurden dort in Zeilenbauten Wohnungen gebaut, die hauptsächlich von Bayer-Mitarbeitern genutzt wurden. 1500 Menschen wohnten dort. Erst eine Bodenanalyse bescherte Ende der 80er Jahre die bittere Erkenntnis: Der hohe Gehalt an Schwermetall gefährdete die Gesundheit der Bewohner dieser Siedlung an der Rheinallee. Es folgte der Abriss. Das ganze Gelände wurde planiert, abgedichtet und mit Kunststoff und einer Tonschicht versiegelt. Eine 38 Meter tiefe, unterirdische Sperrwand zum Rhein hin verhindert seitdem, dass belastetes Grundwasser in den Rhein fließen kann. 110 Millionen Euro hat diese Sicherung gekostet.

2005 wurde das Gelände mit der Landesgartenschau eröffnet. 22 Millionen Euro hat der Neulandpark gekostet, 70 Prozent davon kamen vom Land. In den Baukosten enthalten waren auch Gelder für fünf Brücken, etwa die 170 Meter lange Neulandbrücke, die Pavillons und die Bühne. Die Planung sah einen bogenförmigen Grüngürtel vor, mit einem künstlich gestalteten Innenbereich und einem natürlichen Außenbereich.

Am pflegeintensivsten ist der Innenbereich des Parks, dessen Form an einen Bumerang erinnert. Hier sind acht Terrassen angelegt, die jeweils unterschiedlich gestaltet sind, als "Ebene der Energie", als Eifelgarten mit Vulkangestein oder als Ebene der fließenden Bewegung mit Wegen aus Muschelstückchen und Mauern aus Flusskieseln. Rasenflächen treffen hier auf Stauden, Gräser, Büsche und Bäume; Kunstwerke gibt es und eine Rodelwiese und immer etwas zu sehen und zu tun.

Zur Geburtstagsfeier am 25. und 26. April findet ein nostalgischer Jahrmarkt statt, stilecht mit Kettenkarussell, Zuckerwatte, Weinprobe, einer Wurf- und Schießbude aus den 50er Jahren, einer Wahrsagerin und einem Stand mit Puppentheater sowie Kinderschminken. Verschiedene Aussteller bieten Dekorationen und Pflanzen an. Dazu gibt es an beiden Tage Bühnenprogramm (siehe Infokasten).

(RP)
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