Kommentar Der Minister verhält sich skandalös

Wenn es um die Planungen für den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke geht, scheinen die Verantwortlichen der Düsseldorfer Landesregierung langsam ins Eilzugtempo zu verfallen. Und sie sind kräftig dabei, sich unnötig Gegner in Leverkusen zu schaffen.

Lobenswert ist, dass Verkehrsminister Michael Groschek mit den Experten die Auswirkungen dieser künftigen Riesenbaustelle aufzeigte. Befremdlich erscheint das gestrige Verhalten des Ministers gegenüber Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn. Er wurde vergangenen Freitag von Groschek persönlich informiert, dass die gestrige Pressekonferenz zum Thema "Autobahn-Baustellen" angesetzt sei. Buchhorn könne gerne teilnehmen, sagte Groschek. Das ist aber wohl auch das Mindeste, wenn es um diese A1-Brücke geht, Herr Minister. Gestern zeigte der SPD-Politiker, wie es einem CDU-Mann ergehen kann: Bei der Presseinfo saßen mit Groschek, Kölns Stadtchef Jürgen Roters und Regierungspräsidentin Gisela Walsken alles SPD-Leute auf dem Podium, daneben der Pressesprecher. Stadtchef Buchhorn wurde in den Zuschauerbereich verbannt, es sei kein Platz für ihn, hatte Groschek gesagt. Dabei hätte ein Stuhl locker dazu gepasst. Das Verhalten bei diesem Thema ist ein Affront gegen den Oberbürgermeister und vor allem eine Beleidigung der Leverkusener Bürger, die stark unter den Baustellenauswirkungen leiden werden. So soll das Einbinden von Leverkusen bei dem A1-Projekt aussehen? Sehr blamabel, Herr Minister. Setzen, sechs. Ulrich Schütz

(RP)
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