Leverkusen Der Kommissar mit der Mordslust auf Krimis

Leverkusen · Andreas Schnurbusch ist nicht nur Autor von Kriminalromanen, sondern arbeitet im wahren Leben als Kriminalhauptkommissar bei der Polizei in Köln.

 Autor Andreas Schnurbusch: Er beschreibt die wirkliche Welt der Polizei, in der Einzelgänger wie Schimanski keine Rolle spielen.

Autor Andreas Schnurbusch: Er beschreibt die wirkliche Welt der Polizei, in der Einzelgänger wie Schimanski keine Rolle spielen.

Foto: Miserius

Kein Wunder also, dass Leser seiner bisherigen so genannten Köln-Krimis "Schleusermord" und "Schachtleichen" hellauf begeistert waren. "Ich habe den Anspruch, die Polizeiarbeit real zu beschreiben", sagte der 54-Jährige am Rande des jüngsten Kleinkunstabends im Funkenturm, ehe Norbert Ross, Senatspräsident der Altstadtfunken, etwa 60 Gäste zur Krimilesung begrüßte.

Fernsehserien wie "Tatort" seien zwar "unterhaltsam, aber nicht real", erklärte der bekennende Krimi-Fan Schnurbusch. Denn bei der Kripo gebe es keine "Helden wie Schimanski, sondern die Ermittler arbeiten grundsätzlich im Team." Er schreibe keine fiktiven Geschichten. Lediglich der Rahmen sei erfunden. "Meine Bücher beruhen auf wahren Begebenheiten", sagte Schnurbusch. Dabei lege er allerhöchsten Wert auf gute Recherche und achte streng darauf, keine Dienstgeheimnisse zu verraten.

Dass es sich bei den beiden Protagonisten Hubert Makele - genannt "Fisch" - und André Moritz - genannt "Kid" - in Wahrheit um seine Kollegen handelt, ist indessen kein Geheimnis. Ebenso wenig, dass es sich bei "Fisch" um Dieter Hering aus Rheindorf handelt. Real ist dieser Kriminalhauptkommissar als Ermittler bei der Zielfahndung des Landeskriminalamtes im Einsatz. Bei der Lesung im Funkenturm konnte er aus Krankheitsgründen nicht dabei sein, ließ sich aber durch einige seiner Motorrad-Freunde vertreten.

Zu diesem Freundeskreis gehören sowohl Andreas Schnurbusch als auch Norbert Ross.

"Schließen Sie die Augen und versetzten sie sich in die Eifel", riet der Autor seinen Zuhörern zum Auftakt der Lesung aus dem Buch "Schleusermord". Er las betont und deutlich, hin und wieder unterstützt durch Freundin Anja Freyschmidt.

Dass sich das Geschehen in der Eifel und dort am Rande des Kronenburger Sees abspielt, ist kein Zufall. Schnurbusch arbeitete insgesamt 15 Jahre dort. Auch nicht, dass es um Schleusergeschäfte geht. Seit 1999 war Schnurbusch als Kommissionsleiter für den Bereich gewerbs- und bandenmäßige Schleusungsdelikte, Falschgeld, Glücksspiel und Urkundsdelikte zuständig.

Erst im dritten Buch, an dem Schnurbusch gerade schreibt, wechseln die Protagonisten ihren Wohnort. "Mord in der Nordkurve" soll im Herbst auf den Markt kommen. Der Mord passiert in Köln, doch Täter und Opfer stammen aus Leverkusen.

(gkf)
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