Leverkusen Der Grillversuch auf Stadtflächen wird vermutlich erlaubt

Leverkusen · Das Thema "Grillen am Rheinufer, an der Wupper und am Ophovener Weiher" sorgt für mächtig Feuer und Rauch bei den betroffenen Anwohnern. Sie fürchten den Qualm und den Dreck, die bei Grillgelagen entstehen. Heute befassen sich die Politiker im Bürger- und Umweltausschuss erstmals öffentlich mit dem Vorschlag der Stadtspitze, dieses Grillen ab 1. April auf Stadtflächen offiziell zu erlauben. Zumindest für eine Testphase in diesem Jahr. Die Fraktionen und Gruppen sind sich offenbar noch nicht einig, wie sie entscheiden sollen. Die Tendenz geht zum "Ja für den Testlauf".

Fakt ist: In Leverkusen darf bisher auf keiner öffentlichen Fläche gegrillt werden. Realität ist: Auf der Suche nach Freizeitvergnügen in freier Natur bruzzeln schon an allen möglichen Ecken und Kanten, am Rhein, an der Wupper, an der Dhünn oder alternativ an der Gezelinkapelle oder am Ophovener Weiher die Würstchen und Koteletts, je nach Einstellung komplettiert mit einem Fläschchen Bier. Grillfreunde wie Grillfeinde kennen sich und die negativen Folgeerscheinungen.

Auf Antrag der SPD soll das Grillen dennoch erlaubt werden, weil es zum normalen Leben dazu gehöre. Gestern fachten die Sozialdemokraten das Feuer für ihren Antrag nochmals an. Die Grill-Erlaubnis solle ja zunächst nur ein Test von April bis September sein, sagen SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Ippolito und seine Genossen. Sie appellieren an die Vernunft der Leute. Sie sollten sich so verhalten, dass niemand belästigt werde.

Tatsächlich geht es auch um den Lärm bei Grillabenden. Das ließe sich schnell abstellen. Aber können angetrunkene Griller, speziell jüngere Nachtschwärmer, leise sein? Weitaus komplizierter ist das Entsorgen des Abfalls. Viele Hobbygriller sammeln sogar schon heute die Überreste ihres Freizeitvergnügens ordentlich ein und tragen alles zu den meist zu kleinen Müllbehältern. Bis die städtischen Müllentsorger dann anrollen, bleibt etwa für die Krähen viel Zeit, um alles auseinanderzupflücken und nach Essbarem zu durchwühlen. Dann sieht es ringsherum aus wie Hulle.

Die SPD fordert deshalb: "Damit das Grillen am Wasser auch allen Spaß macht, muss klar sein, dass jeder seinen Müll selbst entsorgt. Dafür muss es aber auch Möglichkeiten zur Entsorgung vor Ort geben. Die Annahme, dass alle Ihren Müll wieder mit nach Hause nehmen, ist spätestens dann absurd, wenn es um die Asche- und Kohlereste geht. Niemand steckt sich heiße Asche in die Tasche." Die Stadt müsse also entsprechende Behälter aufstellen, möglicherweise gebe es ja Sponsoren dafür. Das gesamte Grillwesen müsse zudem kontrolliert werden, sagen die Genossen.

(RP)
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