Leverkusen Der Apothekennotdienst ändert sich ab 2014

Leverkusen · Ab dem 1. Januar soll jeder schneller die Apotheke in seiner Nähe finden können, die an diesem Tag Notdienst hat. Hintergrund: Die Apothekerkammer Nordrhein optimiert zum Jahreswechsel die Organisation der Notdienste. Künftig werden die Notdienste nicht mehr innerhalb des Flickenteppichs aus 69 regionalen Notdienstbezirken, sondern flächendeckend eingeteilt.

Auch Menschen, die im Randgebiet einer Stadt oder eines Landkreises wohnen, sollen so ab jetzt immer an die Notdienst-Apotheke verwiesen werden, die für sie persönlich tatsächlich am nächsten liegt, egal in welcher Stadt oder welchem Landkreis sie liegt.

Bisher waren regionale Notdienst-Kalender für ein Jahr im voraus erstellt worden. Kurzfristige Änderungen etwa durch Apothekenschließungen fanden dabei aber natürlich keine Berücksichtigung. Das computergestützte System ist immer auf dem neuesten Stand.

"Wichtig ist vor allem, dass sich die Entfernung der Patienten zu ihrer nächstgelegenen Notdienstapotheke nicht verändert", sagt Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Wie bisher habe die Versorgung der Bevölkerung bei der Umstrukturierung Priorität. Niemand solle weiter fahren müssen als zuvor.

Die von der Richtlinie für die Dienstbereitschaft der öffentlichen Apotheken vorgeschriebenen maximalen Entfernungen würden auch weiterhin weit unterschritten, betont Engelen. Davon profitierten vor allem Familien: "Die Erfahrung der Apotheker in unserem Kammerbezirk zeigt, dass der Notdienst hauptsächlich von Eltern mit kleinen Kindern genutzt wird, die mitten in der Nacht oder am Wochenende Medikamente benötigen."

Mit der Weiterentwicklung der Notdienstorganisation reagiert die Apothekerkammer auch auf die steigende Zahl von Apothekenschließungen sowie die Bevölkerungsdichte im städtischen Bereich. In den vergangenen fünf Jahren haben allein im Kammerbezirk Nordrhein mehr als 100 Apotheken geschlossen. Die Anpassung der Notdienstorganisation verhindert, dass durch diese Entwicklung "Löcher" im Versorgungsnetz entstehen. Damit stellt die Apothekerkammer Nordrhein langfristig die bisher bestehende flächendeckende Versorgung auch in dünn besiedelten Gebieten sicher. "Auch in Zukunft können sich Patienten, die auf den Notdienst angewiesen sind, auf eine wohnortnahe Versorgung in Nordrhein verlassen", sagt Engelen.

Ab dem 1. Januar finden Patienten auf der Internetseite www.apothekennotdienst-nrw.de die jeweils nächstgelegene Notdienst-Apotheke für jeden Tag des Jahres.

Bei www.aknr.de/notdienst lassen sich auch für die Zukunft die nächstgelegenen Notdienst-Apotheken für den eigenen Wohnort anzeigen, speichern und ausdrucken. Sehr bald soll auch die Möglichkeit bestehen, ein kostenloses Abonnement zu nutzen, um individuelle Notdienstpläne als PDF-Datei per E-Mail zu abonnieren.

Auch in Zukunft muss man aber keinen Internetzugang besitzen, um herauszufinden, welche Apotheke wann Notdienst hat. Unter der Telefonnummer 0800/0022833 sind nach wie vor die notdiensthabenden Apotheken rund um die Uhr abrufbar (kostenlos aus dem Festnetz).

Außerdem finden sich die korrekten Notdienste auch weiterhin wie gewohnt hier im Lokalteil der Rheinischen Post.

(wot/tojo)
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