Leverkusen Denkmalschutz "ist Notbremse" für Bayer-Kreuz

Leverkusen · Das Bayer-Kreuz soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Das jedenfalls wünscht die SPD, die einen entsprechenden Antrag eingebracht hat, der zunächst im Betriebsausschuss KulturStadtLev beraten wurde. Die Sicherung des Bayer-Kreuzes als "symbolträchtiges Merkmal der Stadt Leverkusen" sei unabdingbar, begründet die Fraktion.

Das sehen auch die Kulturpolitiker der anderen Parteien so. Allerdings sind CDU, FDP, Grüne und Freie Wähler der Auffassung, dass es zunächst Gespräche geben sollte. Die Stadtverwaltung möge mit Bayer und Lanxess verhandeln mit dem Ziel, das Industriedenkmal und Wahrzeichen dauerhaft zu erhalten.

Es sei unmittelbar mit der Entwicklung des Industrie- und Chemiestandortes Leverkusen eng verknüpft. Errichtet als weithin sichtbare Imagewerbung der Bayer AG habe es sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Symbol für die ganze Stadt Leverkusen entwickelt, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

Einigung auf anderem Weg

"Denkmalschutz ist die Notbremse", sagte CDU-Ratsherr Bernhard Marewski im Ausschuss, zunächst sollte auf anderem Wege eine Einigung erzielt werden. Das sieht die SPD anders, die möchte lieber auf Nummer sicher gehen. "Eine Situation wie 2007 möchte ich nicht noch einmal erleben", erinnerte Ernst Küchler (SPD) an die Diskussion um den Abbau des Wahrzeichens in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister. Damals wollte die Bayer AG das Lichtrad aufgeben, um stattdessen auf der riesigen Medienfassade am ehemaligen Bayer-Verwaltungs-Hochhaus W1 für das Unternehmen zu werben. Damals dachte man darüber nach, die Konstruktion als Deckel auf die im Umbau befindliche BayArena zu legen.

Thema in den Rat vertagt

Damit waren die Bürger allerdings nicht einverstanden. Viele machten sich stark für den Erhalt des Bayer-Kreuzes und diesem Druck beugte sich schließlich auch der Konzern. "Das wurde klugerweise von Bayer zurückgenommen, aber eine solche Situation könnte jederzeit wieder eintreten", glaubt Küchler und appellierte: "Ein Schutz steht uns gut an, wir haben sowieso wenig Denkmalschutz in dieser jungen Stadt."

Die endgültige Sicherung sei auf jeden Fall besser als eine Absichtserklärung. "Vielleicht regen wir uns ganz unnötig auf", meinte Klaus Hupperth (CDU). Schließlich sei Bayer mit dem Projekt Medienfassade gescheitert. "Die wären doch mit dem Klammersack gepudert, wenn sie jetzt das Kreuz abbauen würden." Zu einer Einigung kam man im Ausschuss nicht. Stattdessen wurde das Thema in den Rat vertagt, wo man nun darüber entscheiden will, auf welche Weise das Bayer-Kreuz zu erhalten sei.

(RP)
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