Leverkusen Den Umbau der Friedenskirche vorgestellt

Leverkusen · Die Bänke der Friedenskirche waren auch nach dem Gottesdienst am Sonntagmorgen noch gut besetzt – die meisten der Gemeindemitglieder wollten erfahren, was mit ihrem Gotteshaus in Zukunft passiert.

 Dr. Matthias Ruhland (v.l), Gunnar Plewe und Walter Maier mit einer Digitalansicht für den neuen Kirchturm.

Dr. Matthias Ruhland (v.l), Gunnar Plewe und Walter Maier mit einer Digitalansicht für den neuen Kirchturm.

Foto: uwe Miserius

Die Bänke der Friedenskirche waren auch nach dem Gottesdienst am Sonntagmorgen noch gut besetzt — die meisten der Gemeindemitglieder wollten erfahren, was mit ihrem Gotteshaus in Zukunft passiert.

Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Schlebusch stellte das Sanierungskonzept vor, das das Kölner Architektenbüro Maier mit einer Arbeitsgruppe der Kirchengemeinde unter Leitung von Baukirchmeister Dr. Matthias Ruhland erarbeitet hat. Anfang 2010 hatte das Gremium beschlossen, die sanierungsbedürftige Kirche aufgrund hoher Kosten aufzugeben. Daraufhin hatte sich allerdings Widerstand geregt. Es gab eine Unterschriftensammlung, und es wurde ein Förderverein gegründet. So wurde die Kirche schließlich doch nicht abgerissen. Nun geht es beim Umbau zum einen um die Sanierung der Betonfassade, der Dächer, der Heizungsanlage, der Küche und der Toiletten. Andererseits soll die Kirche vor allem sichtbarer werden. "Wir verstecken uns ein bisschen", sagte Dr. Matthias Ruhland. "Viele Leute fahren einfach an der Kirche vorbei, ohne sie wirklich zu sehen." Das soll sich nun ändern: Die Innenhoffassade soll durch Glasplatten einladener wirken, im Hof selbst entsteht eine Anlage aus Stufen. "Quasi wie eine kleine Arena, beispielsweise für Open-Air-Gottesdienste", sagte Architekt Walter Maier.

Auch wird ein rund 19 Meter hoher Glockenturm errichtet, der sich an den Formen der Kirche orientiert. Schon damals beim Bau der Kirche war ein solcher Turm eingeplant worden, aus finanziellen Gründen konnte dieses Vorhaben jedoch nicht verwirklicht werden.

Auch innerhalb des Gebäudes stehen einige Änderungen an: So sollen Kirche und Gemeindesaal durch einen Windfang getrennt werden. "Um mehr Licht reinzubringen, werden die Decken in Saal und Foyer hell angestrichen", erläuterte Maier. Türen und Sitzpolster etwa sollen dagegen in liturgische Farben getaucht werden. Apropos Licht: In der Kirche werden unter anderem Szenenlichter angebracht, die bei Veranstaltungen wie Konzerten zum Einsatz kommen sollen.

Über die genauen Kosten, die die Umbauarbeiten mit sich bringen, wurden gestern keine Angaben gemacht — die Rede war lediglich von einer "hohen sechsstelligen Zahl". Der Beschluss des Presbyteriums über die Realisierung des Sanierungs-Projekts soll in diesem Monat gefasst werden. Der Beginn der Bauarbeiten ist für Anfang 2014 vorgesehen, Ende August desselben Jahres soll dann alles fertig sein — genau 50 Jahre nach der Grundsteinlegung des Gotteshauses.

(jube)
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