Schulpolitik Demo für Erhalt der Gezelin-Schule

Schlebusch · Die Stadt erwägt die Schließung der Grundschule. Eltern stemmen sich dagegen. Politik fordert Lösung.

 Schulpflegschaftsvorsitzende Sina-Katharina Schäfer beim Unterschriften-Sammeln für den Erhalt der Gezelin-Schule am aktuellen Standort Bergische Landstraße.

Schulpflegschaftsvorsitzende Sina-Katharina Schäfer beim Unterschriften-Sammeln für den Erhalt der Gezelin-Schule am aktuellen Standort Bergische Landstraße.

Foto: Uwe Miserius

Die 1600 Unterschriften, die für die Anerkennung der Petition nötig sind, haben Sina-Katharina Schäfer und ihre Mitstreiter bereits überschritten. Aber die Unterschriftenaktion zum Fortbestand der Gezelin-Schule läuft bis Dezember weiter. „Wenn es 5000 Unterschriften werden, wären wir glücklich“, sagt die Schulpflegschaftsvorsitzende. Vor der Ratssitzung Mitte Dezember werden sie an die Stadtspitze übergeben. „Wir wollen, dass die Option 1 umgesetzt wird“, betont Schäfer.

Hinter „Option 1“ steckt dies: Ende August hatte die Stadt ihr „Rahmenkonzept Grundschulen in Schlebusch“ vorgestellt (wir berichteten). Dabei geht die Stadt davon aus, dass die Schülerzahl bis 2021/2022 von derzeit 1546 auf 1620 steigt. Die sechs Grundschulen im Einzugsgebiet Schlebusch müssen angepasst werden. Die Stadt stellte drei Szenarien vor:

Option eins: zweizügige Ertüchtigung der KGS Gezelin-Schule mit Grundsanierung, einem weiteren Zug an einer anderen Schule, der Erweiterung der GGS Morsbroicher Straße und KGS Wasserkuhl. Zweite Möglichkeit: Wasserkuhl und Morsbroicher Straße werden erweitert, die Gezelin-Schule dreizügig an neuem Standort gebaut. Dritte Option: Morsbroicher und Wasserkuhl werden vier- und dreizügig ausgebaut, die Gezelin-Schule an der Bergischen Landstraße aufgegeben. Eine Variante, zu der die Stadt tendieren könnte, denn dort bestehe großer Sanierungsbedarf.

Für Schäfer, die selbst die „älteste Grundschule Schlebuschs“ besuchte, zu der ihr Sohn heute geht, nicht vorstellbar. „Die Gezelin-Schule können die Kinder gut zu Fuß erreichen. Sie ist mit 220 Schülern familiär, wo jeder jeden kennt“, betont die 32-Jährige. Am städtischen Konzept kritisiert die Schulpflegschaftsvorsitzende, dass die Stadt nicht weit genug plane. „Nur bis zum Schuljahr 2021/22. Aber einer der geburtenstärksten Jahrgänge, nämlich 2017, kommt erst 2023 in die Grundschulen. Dann braucht es nochmal mehr Klassen.“

Die Eltern tun noch mehr. „Wir beantragen Rederecht in Bau-, Finanz- und Schulausschuss im November.“ Für den 17. November ist eine Demonstration angemeldet. „Mit 400 Teilnehmern, wir wissen aber schon jetzt, dass es mehr werden, denn auch von Morsbroicher Straße und Wasserkuhl wollen Teilnehmer kommen“, sagt Schäfer.

Auch aus der die Politik kommt Hilfe. Die CDU fordert die Stadt auf, ein Konzept zu erarbeiten, bei dem der Erhalt der Gezelin-Schule gesichert ist. Die SPD fordert, ergebnisoffene Gespräche mit den Schulen zu führen. Sina-Katharina Schäfer hat derzeit ein gutes Bauchgefühl, „dass wir die Stadt von der Option eins überzeugen können“.

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