Das November-Programm im Forum Leverkusen Stürmische Kaskaden im Forum
Leverkusen · Konzerte, Tanz, Figurentheater und Kabarett bietet Kulturstadtlev nach den Herbstferien im Forum an. Ein Vorschau bis Ende November.
Nach kurzer Herbstferien-Pause startet Kulturstadtlev wieder mit dem Programm im Forum. Die legendäre Sendung „Beat-Club“, die von 1965 bis 1972 lief, lieferte den zeitgeschichtlichen Stoff für eine gleichnamige musikalische Produktion des Westfälischen Landestheaters mit Solisten und Orchester, die am Dienstag, 27. Oktober um 19.30 Uhr beginnt. Dagegen nimmt sich das Ensemble Continuum einer ganz anderen Epoche an und erkundet im Programm „Bizarrie“ das Verhältnis von Kunstmusik und Improvisation im späten 17. Jahrhundert. Auf Violine, Cello, Theorbe und Cembalo lässt das Quartett mit seiner spritzigen Spielweise Alte Musik modern und zeitgemäß klingen (29. Oktober).
Als Ersatz für die am 26. April abgesagten Vorstellung kommt Kabarettist Matthias Egersdörfer und seine fünfköpfige Band „Fast zu Fürth“ am 30. Oktober mit Liedern und Texten über die brennenden Themen des Lebens. Der nächste Termin für Kabarettfreunde ist genau vier Wochen später, wenn Christian Ehring mit seinem Programm „Antikörper“ das politische Tagesgeschehen analysiert und kommentiert (27. November).
Aus Norddeutschland reist das neu gegründete Tanzensemble „Of Curious Nature“ am 19. November zum zweiten Tanzabend der Saison an. Unterschiedliche emotionale Facetten von melancholischer Nachdenklichkeit bis zu stürmisch-sprunghaften Kaskaden folgen in der Choreografie „Préludes“ von Helge Letonja zum Klavierzyklus 28 von Frédéric Chopin aufeinander.
Als zweiter Beitrag folgen Auszüge aus Felix Leanderers jüngstem Stück „Cher“, das die Flüchtigkeit der Gegenwart und das Dasein im Hier und Jetzt thematisiert. Ursprünglich war zu diesem Datum das Gastspiel einer US-Compagnie vorgesehen, das wegen der Corona-Epidemie auf die nächste Spielzeit verschoben wurde.
Theater in Kleinstbesetzung, aber wegen Corona-Schutzmaßnahmen im großen Saal statt im Studio, bringt die Bühne Cipolla am 24. November. Sebastian Kautz – dem Forum-Publikum ist er mit seinen Auftritten „Mario der Zauberer“ oder „Schachnovelle“ in bester Erinnerung – bringt Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“ als Figurentheater auf die Bühne und vermittelt so, wie schmal der Grat zwischen berechtigter Empörung und Selbstjustiz sein kann. Musik und Klang liefert dazu Gero John.
Als „Paganini der Tuba“ wurde Thomas Leleu tituliert. Tatsächlich hat der Weltstar das Instrument von seinem Schuhplattler-Image befreit und stattdessen die Einsatzbreite in praktisch allen musikalischen Genres bewiesen – vorausgesetzt man ist spieltechnisch so fit und musikalisch so stilsicher wie der internationale Preisträger, der schon mit 19 Jahren Solo-Tubist beim Marseiller Philharmonischen Orchester wurde. Im Forum spielt er – im Trio mit Vibraphon (Gabriel Benlolo) und Klavier (Guillaume Vincent) – neben eigenen Werken unter anderem Musik von Kurt Weill, Johannes Brahms und Eric Satie.
Am 22. November meldet sich endlich die Westdeutsche Sinfonia Leverkusen zurück – ohne Matinee im Schloss und und offene Probe, allerdings nicht mit einem ganzen Klassiksonntag. Im Konzert unter Corona-Bedingungen spielt die WSL in kleinerer Besetzung Mozart (Divertimento und Sinfonie g-moll) und Schubert (Sinfonie Nr 5, B-Dur). Im Konzert Leverkusener Musiker am 29. November bietet das Duo JanDi mit Klarinette und Klavier ein abwechslungsreiches Programm.
