Leverkusen Das Funkemariechen fliegt nicht mehr

Leverkusen · Nach sechs Jahren in Tanzuniform und Tanzmarie-Röckchen ist nach dieser Session für das Tanzpaar der Opladener Neustadtfunken endgültig Schluss. Britta Schumacher (28) und Didi Rutkowski (32) werden bei der diesjährigen Schlüsselrückgabe am Veilchendienstag ihren letzten Auftritt als Tanzpaar der Neustadtfunken absolvieren – Wehmut inklusive. "Ich tanze seit ich vier Jahre alt bin im Karneval.

 Landete immer wieder sicher: Neustadtfunken-Tanzmariechen Britta Schumacher (Lehrerin an der Gesamtschule) beendet die aktive Laufbahn.

Landete immer wieder sicher: Neustadtfunken-Tanzmariechen Britta Schumacher (Lehrerin an der Gesamtschule) beendet die aktive Laufbahn.

Foto: Miserius

Nach sechs Jahren in Tanzuniform und Tanzmarie-Röckchen ist nach dieser Session für das Tanzpaar der Opladener Neustadtfunken endgültig Schluss. Britta Schumacher (28) und Didi Rutkowski (32) werden bei der diesjährigen Schlüsselrückgabe am Veilchendienstag ihren letzten Auftritt als Tanzpaar der Neustadtfunken absolvieren — Wehmut inklusive. "Ich tanze seit ich vier Jahre alt bin im Karneval.

Der Gedanke, dass dies meine letzte Session ist, fühlt sich schon komisch an", bestätigt Britta Schumacher. Auch ihrem Tanzoffizier Didi Rutkowski fällt der Abschied nicht leicht. "Seit 2003 tanze ich im Traditionscorps der Neustadtfunken und seit sechs Jahren bin ich mit Britta als Tanzpaar unterwegs. Es war eine tolle Zeit, aber jetzt warten neue Herausforderungen auf mich", verrät er und ergänzt: "Meine Freundin und ich erwarten im März Nachwuchs."

Außerdem spüre man so langsam die Altersgebrechen, witzeln die beiden. "Ich habe schon seit zwei Jahren leichte Knie- und Schulterprobleme", sagt Rutkowski und erntet dafür einen schelmischen Blick seiner Tanzpartnerin.

Trotz der kleinen Frotzeleien untereinander lässt das Tanzpaar der Neustadtfunken jedoch keinen Zweifel an der Tatsache: Gardetanz ist harte Arbeit— jeder Session gehen anstrengende Trainingswochen voraus. "Wir fangen nach Ostern mit dem Training an, zwei Mal die Woche, einmal als Paar und einmal gemeinsam mit der Garde", erläutert Tanzmariechen Britta, die bereits bei den bekannten Kölner Rheinveilchen tanzte.

Besonders zu Beginn der gemeinsamen Tanzzeit waren die Beziehungen zum Kölner Tanzcorps von großem Nutzen. "Im ersten Jahr haben wir mit den Rheinveilchen trainiert und dort viel Hilfe bekommen", erzählt Britta Schumacher. Dennoch sei die erste Herrensitzung 2007 ein Erlebnis gewesen. "Uns war schon beim Betreten der Bühne klar, dass der Auftritt nicht rund laufen wird", berichtet Schumacher, die als Lehrerin an der Gesamtschule Schlebusch arbeitet. "Das war meine erste große Sitzung, ich war sehr nervös. Ich habe zu schnell getanzt, mich falsch herum gedreht — es war chaotisch", erzählt Rutkowski lachend. Inzwischen ist aus den beiden ein routiniertes Tanzpaar geworden — die meisten Choreographien entwickeln sie in Eigenregie.

Auch größere Katastrophen seien seit dem ersten Auftritt ausgeblieben. "Ich habe Britta bei Hebe- und Wurffiguren nie fallengelassen, am Vertrauen hat es bei uns von Anfang an nicht gemangelt", ergänzt er. Nur einmal endete eine Tanzeinlage für ihn mit einem blauen Auge. "Irgendwie habe ich ihren Fuß abbekommen. So etwas kann passieren", sagt BWL-Student Rutkowski. Zwei Auftritte aus dem vergangenen Jahr blieben dem Tanzpaar nachhaltig in Erinnerung. Die Benefizveranstaltung "Kölsch Hätz" im Kölner Gaffel Brauhaus am Dom und die Berlin-Tour im November 2012. "In der Hauptstadt hatten wir zwei Auftritte — in der Ungarischen Botschaft und auf einer echten Berliner Karnevalssitzung. Das war super", berichtet Rutkowski.

So richtig realisiert haben Britta Schumacher und Didi Rutkowski noch nicht, dass am kommenden Aschermittwoch tatsächlich die Zeit als Tanzpaar und Aushängeschild der Gesellschaft vorbei ist. "Wirklich bewusst wird uns der Abschied vermutlich erst bei der Prunksitzung in der Stadthalle Opladen", sagt Schumacher.

Für beide steht jedoch schon jetzt fest, dass der Abschied als Tanzpaar, kein Abschied vom Karneval ist. "Ich werde im Traditionscorps weitertanzen", verrät Rutkowski. Und auch Funkemariechen Britta wird dem Gardetanz verbunden bleiben. "Ich werde die Mädchengarde der Altstadtfunken auf jeden Fall weiter trainieren."

(RP/rl)
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