Leverkusen/Dormagen Covestro investiert 20 Mio in neue Anlage

Leverkusen/Dormagen · Das BMS-Nachfolgeunternehmen investiert in Dormagen in den Ausbau seines Foliengeschäfts. Gerade war Grundsteinlegung für die neue Anlage. Covestro fertigt unter anderem Folien für den Personalausweis.

 Schon mal ein Stück Mauer für die neue Anlage hochgezogen haben Mitarbeiter aus dem Covestro-Geschäftsbereich Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten bei der Grundsteinlegung.

Schon mal ein Stück Mauer für die neue Anlage hochgezogen haben Mitarbeiter aus dem Covestro-Geschäftsbereich Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten bei der Grundsteinlegung.

Foto: Coverstro

In knapp einem Monat wird Covestro, Bayers ehemalige Kunststofftochter BMS, die Zahlen fürs vierte Quartal 2015 und die Bilanz fürs gesamte Jahr vorstellen. Und die soll, so deutete Covestro-Chef Patrick Thomas schon Mitte November an, gut werden: Er rechnet für 2015 mit einer deutlichen Steigerung des Ebitda (Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen), das 2014 bei 1,16 Milliarden Euro lag. Beim Umsatz erwarte man eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 11,76 Milliarden Euro.

Außerdem gibt es in diesem Jahr bei dem erst im vergangenen Herbst abgetrennten Konzern zum ersten Mal eine Dividendenausschüttung - die erste Hautversammlung der Aktionäre ist für Anfang Mai geplant.

Und bis dahin hat Covestro unter anderem diese satte Investition an einem seiner Niederrhein-Standorte vorzuweisen: In Dormagen wird eine neue "Coextrusionsanlage" für die Herstellung von mehrschichtigen Flachfolien gebaut, die im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

20 Millionen Euro steckt der Konzern in die neue Produktionsstraße. In den Betrag eingerechnet sind laut Covestro die zugehörige Infrastruktur und Logistik. Für den Betrieb der Anlage sollen 15 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Gerade war Grundsteinlegung für die neue Produktionsstätte.

In der Technik steht der Begriff Coextrusion für das Zusammenführen von artgleichen oder fremdartigen Kunststoffschmelzen. Die in Dormagen produzierten Folien bestehen aus dem Kunststoff Polycarbonat und werden nach Angaben von Covestro unter anderem für Displays, in der Medizintechnik und im Innenraum von Autos verwendet. Außerdem für etwas, das jeder Bürger in der Tasche haben sollte: den Personalausweis. "Für den neuen Ausweis im Scheckkartenformat stellen wir die Folien her", berichtet Covestro-Sprecher Frank Rothbarth.

Dormagen gilt neben Leverkusen und Bomlitz (Niedersachsen) als eines der Unternehmens-Kompetenzzentren für die Folienherstellung. Am Standort auf der anderen Rheinseite gibt es unter anderem ein Technikum für Folienverarbeitung, einen Showroom und zwei neu eingerichtete Forschungslabore. In Leverkusen konzentriert sich die Produktion auf beschichtete Folien, die ebenfalls unter anderem in Autoinnenräumen zum Einsatz kommen.

Mit der jetzigen 20-Millionen-Euro-Investition in Dormagen, wo es bereits eine Anlage für diesen Produktionsbereich gibt, werde das Covestro-Foliengeschäft deutlich ausgebaut, betont Daniel Meyer, Leiter des Bereichs Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten bei Covestro.

Nina Schmarander, globale Leiterin des Bereichs Spezialfolien beim neuen Konzern, verdeutlicht: "Mit der neuen Anlage richten wir uns noch stärker auf Markttrends und die steigende Nachfrage nach hochwertigen Flachfolien aus. Sie ist für uns ein weiterer Entwicklungsschritt für den Mehrschichtaufbau von Folien, zum Beispiel für fälschungssichere Ausweise."

(RP)
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