Zertifikat für Einrichter Ostermann Corona-Krise: Kunde sucht Wärme und Gemütlichkeit

Leverkusen · Möbelgeschäft Ostermann erhält Zertifikat für generationenfreundliches Einkaufen vom Handelsverband. Einrichtungsbranche profitiert vom Rückzug ins Private. Trend geht zurück zum Holz und warmen Tönen.

 Thomas Instenberg und  Karlheinz Reheußer (rechts).

Thomas Instenberg und  Karlheinz Reheußer (rechts).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Selbst aufmerksamen Kunden wird die Veränderung im Eingang des Möbelhauses Ostermann kaum auffallen. Dort hängt schon seit Jahren das Zertifikat „Ausgezeichnet Generationenfreundlich“. Am Dienstag  wurde die Urkunde allerdings ausgetauscht gegen einen Neudruck, der die Verlängerung für weitere drei Jahre attestiert.

Anfang des Jahres gingen Tester des Handelsverbands NRW mit einer 58 Kriterien umfassenden Checkliste durchs Haus und kontrollierten, ob der Betrieb nach wie vor die Voraussetzungen erfüllt, um weiterhin das Siegel zu tragen. Das bescheinigt ein komfortables und möglichst barrierefreies Einkaufen für Menschen aller Altersgruppen. Sicher und bequem soll es sein, barrierefrei der Zugang und breit die Gänge auf allen Etagen, damit sowohl Eltern mit Kinderwagen als auch Rollstuhlfahrer und Senioren mit Gehhilfen mühelos einkaufen können. Zwar reicht der Kundenaufzug nur bis in die dritte Verkaufsetage, aber die Treppe bis zum Kundenservice im vierten Stock ist mit einem Treppenlifter ausgestattet, so dass jeder bis dorthin gelangen kann. Alternativ würden Gehbehinderte auch von Angestellten im Personalaufzug auf der anderen Gebäudeseite bis ganz nach oben begleitet, berichtet  Karlheinz Reheußer, der Betriebsstättenleiter des Leverkusener Einrichtungshauses.

Geprüft wurde auch, ob die Verkaufsflächen gut ausgeleuchtet, Preise und Auszeichnungen gut lesbar, die Böden rutschfest und mögliche Gefahrenstellen ausreichend markiert sind. Von 121 möglichen Punkten habe das Möbelhaus 119 erreicht, verriet Thomas Instenberg, als er im Auftrag des Handelsverbandes NRW die Urkunde samt dickem Blumenstrauß überreichte. Damit waren über 98 Prozent der Bedingungen erfüllt, mindestens 75 müsse man erreichen.

Die Anmeldung zur Zertifizierung sei freiwillig, die Geschäfte seien selbst daran interessiert ein solches Güte-Siegel zu erlangen. Seit 2016 ist Ostermann Inhaber des Leverkusener Einrichtungshauses, das einst von Lorenz Smidt am südlichen Kreisel in Wiesdorf gegründet wurde. Derzeit sind 170 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit dort beschäftigt. Den aktuellen Trend im Möbelgeschäft kann Karlheinz Reheußer kurz zusammenfassen: „Zurück zu Holz und warmen Tönen.“ Schon seit einiger Zeit sei die Abkehr von weißer Einrichtung mit viel Metall zu beobachten. Aber vom Rückzug in die eigenen vier Wände durch die Corona-Krise profitiere auch die Möbelbranche. „Man möchte es zu Hause wohnlich und gemütlich haben.“ Von den oberen Etagen hat man freien Blick auf die Aktionsfläche im Erdgeschoss. Die ist derzeit mit Gartenmöbeln bestückt, wo dieses Jahr die Farbe grau vorherrscht. Im September wird hier abgeräumt, um rechtzeitig Platz für den Weihnachtsmarkt zu schaffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort