Commerzbank setzt positive Entwicklung in Leverkusen fort Kunden schätzen das kostenlose Girokonto

Leverkusen · Das Geldinstitut betreut in der Stadt rund 23.000 Euro. Die Filialen sollen weiterhin erhalten blieben.

 Das Logo der Commerzbank in Frankfurt. Sie betreut in Leverkusen rund 23.000 Kunden.

Das Logo der Commerzbank in Frankfurt. Sie betreut in Leverkusen rund 23.000 Kunden.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Unter dem Strich sind es genau 951 Kunden, die die Commerzbank mit ihren vier Filialen in Leverkusen und Leichlingen im vergangenen Jahr netto gewonnen hat. In einem harten Konkurrenzumfeld wertet das Ingo Mrosowski, Leiter dieses Marktbereichs, als Fortsetzung der positiven Entwicklung und bietet eine Erklärung: „Wichtigster Erfolgsfaktor war auch 2019 das kostenlose Girokonto.“ Dieses will die Commerzbank weiterhin anbieten, soweit monatlich mindestens 1200 Euro eingehen: „Sehr zum Ärger mancher Wettbewerber.“ Natürlich hat auch die Commerzbank unter den niedrigen Zinsen zu leiden, mit Immobilien- und Ratenkrediten könne man aber immer noch Geld verdienen.

Nicht unerhebliche Verluste musste indes der „normale“ Kunde hinnehmen, der sein Geld einfach auf Tages- oder Festgeldkonten unverzinst liegen hat. Seit 2013 habe eine durchschnittliche Inflation von 1,5 Prozent jeden Bundesbürger 1638 Euro gekostet – auch den Leverkusener. Die Commerzbank schätzt, dass 40 Prozent des Geldvermögens deutscher Privathaushalte unverzinst auf den Konten schlummert. Alleine in der Commerzbank-Region Leverkusen seien dies Einlagen in Höhe von 157 Millionen Euro. Durch „falsches Sparen“ sei bundesweit ein Vermögensverlust von rund 30 Milliarden Euro entstanden.

Wer nicht gleich ins volle Risiko bei Aktien gehen will, dem empfiehlt Mrosowski ein „konservativ ausgerichtetes Vermögensmanagement“; diese Kunden konnten im vergangenen Jahr ein Wertzuwachs von 8,3 Prozent erzielen. Insgesamt verwaltet die Commerzbank für ihre Kunden im Marktbereich Leverkusen/Leichlingen ein Wertpapiervolumen von 159 Millionen Euro, ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Niedrige Zinsen freuen indes Häuslebauer und Konsumenten. Die Commerzbank vergab in der Region neue Kredite in Höhe von 22 Millionen Euro (plus 17,2 Prozent) zur Finanzierung von Immobilien und zum Kauf von Konsumgütern wie Auto oder Urlaubsreisen von 7,8 Millionen Euro.

Ein Trend bestimmt immer mehr das Geschäft der Bank, wie der Marktbereichsleiter betont: „Ende 2019 haben sich 70 Prozent aller digitalen Nutzer über ihre Smartphones eingeloggt.“ Ein Jahr zuvor waren es erst 43 Prozent. In Leverkusen liege der Anteil der Kunden, die aktiv Online-Banking nutzen, inzwischen bei 54,3 Prozent. Da man zugleich nicht auf die persönliche Beratung verzichten will, sieht Mrosowski den Bestand der vier Filialen in Wiesdorf, Opladen, Schlebusch und Leichlingen nicht gefährdet.

Nicht nur, weil die Onlinegeschäfte für Kunden praktisch sind, sondern auch für die Bank kostengünstig, soll das weiter ausgebaut werden. Bis Ende 2023 sollen alle Produkte auf dem Handy verfügbar sein. „,Mobile’ ist der am stärksten wachsende Kanal mit den höchsten Interaktionen.“

Insgesamt betreut die Commerzbank in Leverkusen und Leichlingen mit 29 Mitarbeitern 23.046 Kunden. Wie wichtig neue Kunden sind, macht die Aussage deutlich: Die seit 2013 gewonnenen Neukunden stehen für ein Drittel der Erträge.

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