Leverkusen Comeback für ThyssenKrupp

Leverkusen · Nach der Schließung vor wenigen Jahren wurde die Leverkusener Zweigstelle des ThyssenKrupp-Stahlservice nun doch wieder aufgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter soll bis 2015 von derzeit 70 auf 100 steigen.

 Technischer Berater Hans-Joachim Heiler (v.l.) mit Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und den Mitarbeitern Michael und Heinrich Malczok an der Spaltanlage in den Hallen an der Stixchesstraße.

Technischer Berater Hans-Joachim Heiler (v.l.) mit Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und den Mitarbeitern Michael und Heinrich Malczok an der Spaltanlage in den Hallen an der Stixchesstraße.

Foto: Uwe Miserius

Die Hallen an der Stixchesstraße standen schon zur Vermarktung bereit. Vor zwei Jahren kam dann die Entscheidung der ThyssenKrupp Stahlservice-Center GmbH zum Neustart: Seit 2011 wird am Standort Leverkusen wieder produziert — in diesem Geschäftsjahr rund 90 000 Tonnen Stahl. Bis Ende 2014 sollen es jährlich 190 000 Tonnen Stahl sein. "Unser Ziel ist es, die Produktion auszubauen", sagte die Geschäftsführung des ThyssenKrupp Stahl-Service-Centers am Freitag bei einem Ortstermin. Daran nahmen unter anderem Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Dr. Frank Obermaier, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL), teil.

"Stadt und WfL werden Ihnen alle Möglichkeiten eröffnen, damit Sie sich in Leverkusen wohlfühlen", versprach Oberbürgermeister Buchhorn.

Das Unternehmen

1949 wurde die Karl Jüngel GmbH & Co.KG an der Stixchestraße gegründet. Seit 2010 waren die Aktivitäten der Standorte Leverkusen, Langenfeld, Bochum und Breyll in der neuen Niederlassung in Krefeld gebündelt worden. Grund für die Bündelung sei vor allem die gute Verkehrsanbindung gewesen: "In Krefeld haben wir den Hafen, die Gleise und die Autobahn", sagte Geschäftsführer Klaus-Peter Krause. In Leverkusen gebe es nur die Autobahn. Die Rückkehr nach Leverkusen begründete die ThyssenKrupp Stahlservice-Geschäftsführung Freitag mit "Synergieeffekten". "Die Entscheidung für Krefeld war keine Entscheidung gegen Leverkusen", betonte Detlef Schotten, Vorsitzender der Geschäftsführung. Man habe überlegt, was man am Standort Leverkusen machen und wie man ihn in den Konzern zurückführen könne. Die Reaktivierung sei gelungen.

Auf 45 000 Quadratmetern bearbeiten derzeit 70 Mitarbeiter in zwei Schichten Flachstahl: unter anderem Warmband, kaltgewalztes Feinblech, Edelstahl und sogenanntes elektrolytisch verzinktes Feinblech. Die Teile werden in erster Linie von der Bau-, Elektro- und Automobilindustrie benötigt. "Von Leverkusen aus sollten jedoch nur "Nicht-Autokunden" bedient werden, kündigte Geschäftsführer Klaus-Peter Krause an.

Insgesamt sechs Anlagen werden an der Stixchesstraße betrieben: Vier Spaltanlagen, mit denen der Stahl millimetergenau bearbeitet wird, eine sogenannte Tafelschere und eine Umwickelanlage. 60 Lastwagen rollen täglich über das Gelände der ThyssenKrupp Stahlservice, um 60 Tonnen Stahl an die Kunden der Stahlfirma auszuliefern.

Die Mitarbeiter

140 Mitarbeiter waren 2010 von der Schließung des Werks in Leverkusen betroffen. Heute können viele Mitarbeiter, die zwischenzeitlich nach Krefeld pendeln mussten, wieder in der Nähe ihres Zuhauses arbeiten. Die Geschäftsführung von ThyssenKrupp kündigte an, bis 2015 rund 30 neue Mitarbeiter in Leverkusen einstellen zu wollen, darunter Kaufleute, Verkaufsassistenten, Anlagenführer, Schlosser und Elektriker. Derzeit beschäftigt das Unternehmen zwei Auszubildende in Leverkusen: "Wir werden die Zahl weiter erhöhen", betonte Krause. "Wir legen Wert auf gut ausgebildetes Personal."

(RP/ac)
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