Landgericht Clan-Kriminalität: Prozess gegen „Don Mikel“ beginnt

Köln/Leverkusen · Das Kölner Landgericht verhandelt am 8. Oktober gegen den Sohn eines Leverkusener Clan-Chefs.

 Bei der Razzia bei einer Leverkusener Großfamilie vor rund einem halben Jahr wurden Luxusautos sichergestellt.

Bei der Razzia bei einer Leverkusener Großfamilie vor rund einem halben Jahr wurden Luxusautos sichergestellt.

Foto: RP

(RP) Rund ein halbes Jahr nach der Verhaftung des Sohnes des Leverkusener Chefs eines stadtweit bekannten Roma-Clans soll dem 42-Jährigen  der Prozess gemacht werden. Er ist für Montag, 8. Oktober, am Kölner Landgericht anberaumt.  Die Tatvorwürfe gegen den 42 -Jährigen, in der Szene  „Don Mikel“ genannt sind „komplex“. Im Kern drehten sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft  um Betrug und Urkundenfälschung, aber auch der Verdacht der Geldwäsche, der Steuerhinterziehung und des Sozialbetrugs stehen im Raum. Von einem älteren Kölner Ehepaar soll sich Don Mikel eine sechsstellige Summe erschlichen haben.

Der Sohn des Clan-Chefs war bei einer Razzia in Manfort gemeinsam mit zwei weiteren Männern in Haft genommen worden. Bei der Razzia beschlagnahmte die Polizei auch Luxuskarossen. Es handelt sich um einen Ferrari, mehrere Autos der Mercedes-S-Klasse und der Marke Porsche sowie einen Rolls-Royce Phantom. Gesamtwert: 800.000 Euro. Unter welchen Umständen sie erworben wurden, dürfte ebenso Gegenstand der Ermittlungen gewesen sein wie die Frage, ob die Beschuldigten und ihre Angehörigen unrechtmäßig Sozialhilfe kassiert haben. Dazu hatte sich die Stadt Leverkusen bisher bedeckt gehalten und nur soviel verlauten lassen, dass sie möglichen Anschuldigungen nachgehen werde. Medienberichten zufolge soll eine „Sonderkommission Bischof“ der Kripo „Don Mikel“ und seinem Clan durch monatelange akribische Ermittlungen auf die Spur gekommen sein.

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