Leerstand in der Innenstadt City C: Rat schmettert Bürgerlistenantrag ab

Mit großer Mehrheit hatte der Stadtrat beschlossen, eine Projektgesellschaft zur Entwicklung der weitgehend leerstehenden Einkaufspassage „City C“ zu gründen, die sich zwischen Europaring und Friedrich-Ebert-Straße erstreckt.

 Die Lage in der City C bleibt kompliziert, eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die Lage in der City C bleibt kompliziert, eine Lösung ist nicht in Sicht.

Foto: Bernd Bussang

Damit wurde ein neuer Schritt zur Wiederbelebung des ehemaligen City-Centers getan, nachdem vorherige Bemühungen als gescheitert eingestuft waren.

Bei der Idee von einst, ein innerstädtisches Quartier mit einem Mix aus Einzelhandel, Wohnen, Büros, Dienstleistungen und Infrastruktur anzubieten, ist es allerdings geblieben. Einzige Bedingung für die Verwirklichung ist die endgültige Klärung der komplizierten Eigentumsverhältnisse und die Suche nach einem Investor.

Die Bürgerliste und ihr Fraktionsvorsitzender Erhard Schoofs glauben jetzt, einen guten Weg gefunden zu haben und berufen sich dabei auf Informationen des früheren Stadtkämmerer Rainer Häusler, der zuletzt gemeinsam mit Gert Geiger an dem Projekt arbeitete.

Zumindest legte Schoofs dem Rat bei seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag einen entsprechenden Antrag zum Erwerb von Immobilien im Bereich der Stadtmitte/City C vor. Darin heißt es wörtlich: „Die Stadtverwaltung wird im Abgleich mit den städtischen Töchtern – speziell mit WGL und Sparkasse – beauftragt, möglichst alle Immobilien im Bereich der Stadtmitte zu erwerben, um dort die anstehenden Planungen zu stützen.“ Begründet wird dieser Antrag damit, dass die „bereits starke Immobilienpräsenz der Stadt weiter kostendämpfend“ wirken könne.

Die Ratsmitglieder konnten sich ein lautes Lachen gerade noch verkneifen. „Herr Schoofs hat implizit behauptet, es gebe Angebote Immobilien in der City C zu erwerben oder zu mieten. Da das Nennen von Namen oder Verkäufern in einer öffentlichen Sitzung nicht möglich ist, darf ich Herrn Schoofs bitten, dem Oberbürgermeister diesen Namen kurzfristig mitzuteilen, damit diese Geschäfte getätigt werden können“, trug SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Ippolito zur Diskussion bei. Monika Ballin (FDP) ergänzte, man habe diesen Antrag zuvor schon ausführlich im Finanzausschuss diskutiert und abgelehnt. Das erwarte sie nun ebenfalls, denn alles andere mache keinen Sinn.

Bevor der Stadtrat den Antrag ebenfalls mit großer Mehrheit ablehnte, meinte Schoofs noch eins drauf setzen zu müssen, indem er sagte: „Wir haben diese Informationen natürlich über Herrn Häusler und andere Personen bekommen, die darin involviert sind.“ Ippolito konterte mit dem Antrag, Häusler über Schoofs‘ Äußerungen zu informieren und ihn zu fragen, ob tatsächlich weitere Verkäufe oder Vermietungen in der City C anständen, bei denen man eventuell mitbieten könne.

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