Stadt teilt mit City C: Nutzung ist derzeit illegal

Für viele Gebäude sei die Baugenehmigung grundsätzlich erloschen, teilte die Stadt mit.

 Um die City C, hier der Blick vom Europaring aus, ist es nicht gut bestellt.

Um die City C, hier der Blick vom Europaring aus, ist es nicht gut bestellt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der nächste politische Traum von der schnellen Wiederbelebung der City C ist geplatzt. Die rechtliche und bauliche Zustandsbeschreibung aus dem Bereich von Dezernentin Andrea Deppe raubten den Kommunalpolitikern jede Illusion, die leeren Ladenlokale zwischen Rialtobrücke und Sparkasse-Zentrale zumindest provisorisch kurzfristig nutzen zu können.

Der Grund: Für viele Gebäude ist die Baugenehmigung grundsätzlich erloschen. Im jetzigen Zustand sei eine Nutzung dieser Geschäftsflächen ausgeschlossen, schreibt die Stadtspitze unmissverständlich. Im Prinzip steht alles auf Anfang.

Die Zwischenlösung für diesen umstrittenen Bereich der Innenstadt hatte die Fraktion der Grünen beantragt, damit die Trostlosigkeit der City C bis zu einer möglichen – wie immer auch gearteten generellen Neunutzung – verschwindet. Als wesentliche Ursache für die Leerstände kann der Bau der Rathaus-Galerie vor gut zehn Jahren angesehen werden. Branchengrößen wie C&A zogen in die Galerie, Woolworth verschwand.

Neuansiedlungen? Fehlanzeige. Zudem schaffte die Stadt mit der City A (Kaufhof bis P&C) schon sehr früh Konkurrenz. Was beim ersten Bauabschnitt der Innenstadt, der City C, 1968 als modern galt, wird heute von den Fachleuten als unzeitgemäß charakterisiert. Baumängel erschweren die Situation. Immer wieder gab es politische und private Ansätze, den großen Wurf zu landen. Vergebens. Jetzt soll eine städtische Arbeitsgruppe alles richten. Das dürfte – auch angesichts der unsicheren politischen Mehrheiten im Stadtrat – Jahre dauern.

Im Oktober hatten deshalb Klaus Wolf (Grüne) und Markus Pott (Opladen Plus) Visionen entwickelt: In die ehemaligen Geschäfte sollten etwa vorübergehend ein Sozialkaufhaus, Ausstellungsräume, ehrenamtlich arbeitende Einrichtungen oder städtische Verwaltung untergebracht werden. So stellten es sich zumindest Wolf und Pott in einer Grobskizze vor.

Die Stadtspitze prüfte seither die Ideen. Das Ergebnis ist eindeutig: Für die leeren Gebäude in der City C müssten vor einer Wiederinbetriebnahme umfangreiche Baugenehmigungen beantragt werden. Natürlich alles nach heutiger Gesetzeslage und unter Beachtung der Seveso-Richtlinien (speziell Sicherheitsabstand zum Chempark).

Interessant ist: Die Bauaufsicht genehmigte 2016 dem Eigentümer einiger Ladenlokale, die Sicherheitstechnik stillzulegen bzw. um- und/oder zurückzubauen, teilte die Stadt mit. Gemeint sind unter anderem diese ehemaligen Betriebe: Gaststätte „Röggelchen“, „Tack“, Woolworth und C&A.

Bedeutet: Durch die Rückbaumaßnahmen haben diese Gebäude die ursprünglichen Genehmigungen verloren. Die Stadtexperten betonen: „Eine Wiederaufnahme der Nutzung der Ladeneinheiten wäre daher ohne neue Prüfung sicherheitsrelevanter Vorschriften im Rahmen eines Bauantragsverfahrens formell illegal.“

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