Leverkusen City - 300 000 Euro für neue Wegweiser
Leverkusen · 19 Infostelen aus Edelstahl mit kleinen Umgebungskarten helfen den Besuchern der Wiesdorfer City künftig, sich zurechtzufinden.
Eigentlich sollten sie bereits vor einem Jahr aufgestellt werden, die neuen Infostelen, die Besuchern künftig den Weg durch die Stadt weisen sollen. Doch es gab Probleme: Das Projekt von City-Werbegemeinschaft, ISG, Stadt, Wirtschaftsförderung und Städtebauexperten Prof. Walter Ackers musste europaweit ausgeschrieben werden. Gestern wurden die ersten vier von insgesamt 19 Stelen in der Wiesdorfer Fußgängerzone aufgestellt. Die übrigen Info-Tafeln sollen in den kommenden Wochen an wichtigen Kreuzungen im Stadtgebiet platziert werden.
Die Stelen aus Edelstahl sind jeweils 2,30 Meter hoch. Jede der Info-Tafeln zeigt den aktuellen Standort, auf einem Übersichts- und Detailplan finden Besucher alle Einzelhandels-, Dienstleistungs-, und Gastronomieanlagen, alle öffentlichen Einrichtungen, Parkplätze und Bushaltestellen sowie die entsprechenden Wegführungen dorthin.
Ergänzt werden die Stelen durch Bodengrafiken, die an den westlichen Ausgängen der Tiefgaragen "Luminaden" und "City Center" angebracht werden. Ein erster Bodenstadtplan wurde kürzlich in der Tiefgarage unter dem City Center (Zufahrt vom Europaring) aufgeklebt. Der im Durchmesser 1,20 Meter große Innenstadtplan zeigt das gesamte Geschäftszentrum und den Standort des Besuchers. Das System habe sich bereits bewährt, sagte gestern WfL-Projektleiter Rainer Bertelsmeier. Auch Stöckelschuhen hätte die Grafik standgehalten, berichtete der WfL-Mitarbeiter grinsend.
Die rund 100 Kilogramm schweren, LED-beleuchteten Stelen sollen der Wiesdorfer City zu neuem Leben verhelfen. Kunden sollen angezogen werden und nicht nur in der City, sondern auch im Rest der Stadt ihr Geld ausgeben, so das Ziel. Bis zum verkaufsoffenen Sonntag am 3. November sollen die Stelen in der Fußgängerzone komplett montiert sein. Die Firma Fuhrmann stellt sieben vierseitige und zwölf zweiseitige Tafeln auf. "Uns war wichtig, dass die Stelen wartungsfreundlich sind", sagte Werner Winkel von der Stadtplanung. Bedeutet: Falls Vandalen eine Seite der Info-Stele beschädigen sollten, müsse nicht die komplette Stele erneuert werden, sondern nur das entsprechende Element.
Kaum standen die ersten Stelen in der Fußgängerzone, zogen sie schon den Ärger zahlreicher Passanten auf sich. "Geldverschwendung", schimpfte ein Mann im Vorbeigehen. "Die City ist tot. Wer kauft denn hier noch?", sagte ein 69-jähriger Radfahrer, der bereits seit 65 Jahren in Leverkusen lebt, entrüstet. "Wenn ich einkaufe, fahre ich nach Köln oder nach Düsseldorf."
Auch ein 63-jähriger Passant hält die neuen Info-Stelen für überflüssig. "Die Fußgängerzone ist tot, es gibt immer mehr Leerstände in Wiesdorf. Das Geld sollte man lieber für sinnvollere Dinge ausgeben."
Eine 72-jährige Fußgängerin beobachtete die Arbeiter beim Aufstellen einer Stele und merkte kritisch an: "Das Geld sollte lieber investiert werden, um andere Baustellen zu beseitigen."
