Leverkusen Christus-König wird renoviert

Leverkusen · Die Bänke sind zusammengeschoben und ebenso abgedeckt wie der Altar, damit der Baustaub sich dort nicht festsetzt. Derzeit werden die Fenster der 1928 errichteten Kirche in Küppersteg wieder in Schuss gebracht.

 Jeder Fensterbogen ist anders, stellen Handwerker Johann Heiser und Pfarrer Gregor Schulte (r.) bei den Renovierungsarbeiten fest. Bis Palmsonntag soll alles fertig sein.

Jeder Fensterbogen ist anders, stellen Handwerker Johann Heiser und Pfarrer Gregor Schulte (r.) bei den Renovierungsarbeiten fest. Bis Palmsonntag soll alles fertig sein.

Foto: UWe Miserius

Es staubt an der katholischen Christus-König-Kirche in Küppersteg. Handwerker sind mit schwerem Gerät dabei, an den Fenstern zu arbeiten. Im Inneren sind die Bänke des Gotteshauses zusammengeschoben und abgedeckt, ebenso Orgel, Altar und Tabernakel. Außen stehen auf allen Seiten Gerüste an der 1928 nach Plänen von Dominikus Böhm errichteten Kirche unweit vom Europaring.

Die Bauarbeiten begannen Ende Februar. Seitdem weichen die Gläubigen zum Gottesdienst nach Bürrig aus. Was spektakulär aussieht, ist nach Worten von Pastor Schulte "völlig harmlos". Nur die Schutzverglasung der Fenster werde erneuert. Die Metallrahmen seien "böse am Rosten" gewesen, berichtet der 52-jährige Geistliche, der 1998 zur Gemeinde Christus König kam. Die Schutzverglasung der Kirchenfester sei vielfach kaputt gewesen, so dass es schon in der Vergangenheit eine Notverglasung gab.

Einschusslöcher nach Fußballspiel

"Einmal macht uns der starke Wind zu schaffen, aber auch Vandalismus", berichtet Schulte. Nicht nur Steinwürfe in die Fenster gab es, sogar Einschusslöcher fanden sich in der Vergangenheit oft. Luftgewehreinschüsse seien das gewesen, so Schulte, der sich, wie man merkt, bereits daran gewöhnt hat, dass es Zeitgenossen gibt, die meinen, auf eine Kirche mit Waffen schießen zu müssen. Ermittlungen der Polizei hätten nichts gebracht. Schäden generell gebe es häufig nach Fußballspielen im Stadion oder der Bierbörse zu beklagen. Die wertvollen Fenster seien zum Glück nicht beschädigt worden, aktuell sind sie wegen der Renovierungsarbeiten bei der Herstellerfirma in Kevelaer eingelagert.

Die Renovierungsaktion für die Fenster setzt den Schlusspunkt unter die große Renovierung der Kirche, die bereits seit zwölf Jahren läuft. Diese sei nötig, denn eigentlich sei die Kirche noch im Rohbau, so wie Böhm sie geplant hatte. Die Wände waren nicht verputzt, dafür bröckelten die Fugen, bis sie vor einigen Jahren komplett ausgetauscht wurden. "Für eine Verputzung war nie Geld da", sagt Schulte. "Das hat aber auch den Vorteil, dass man sich die Kosten für den regelmäßigen Anstrich sparen konnte." So blieb die Kirche, die im Krieg durch die Explosion einer Luftmine stark beschädigt wurde, praktisch im Originalzustand. Die jetzige Aktion kostet rund 300 000 Euro. "Aber dafür haben wir jetzt für die nächsten zehn bis 20 Jahre keine weiteren Renovierungen mehr zu erwarten."

Schulte hinterlässt seinem Nachfolger ein Kirchengebäude in gutem Zustand, wenn er in diesem Sommer Küppersteg verlässt. Bald ist ein Ende der Bauarbeiten abzusehen, es sind nur noch wenige Wochen bis Palmsonntag, wenn Gregor Schulte in seiner Kirche wieder die Messe feiern kann.

(cpg)
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